Die Technische Universität will den Bau des Riesenrads am Zoo stoppen. Sie hat am Mittwoch Widerspruch gegen die Baugenehmigung eingelegt. Zugleich sollen die Bauarbeiten auf dem Gelände ausgesetzt werden. Mit dem Widerspruch will sich die TU Klarheit über den Bebauungsplan verschaffen. Es sei noch ungewiss, ob dieser den Interessen der benachbarten TU Rechnung trage. Das Bauvorhaben solle erst dann fortgeführt werden, wenn die Rechtmäßigkeit der Baugenehmigung gesichert sei, heißt es in der Mitteilung. Darüber hinaus wollte sich der Präsident der Uni, Kurt Kutzler, nicht zu dem Vorgang äußern.
Die Technische Universität gehört seit Beginn der Planungen zu den Kritikern des Aussichtsrades. Bis zum Jahr 2012 will die Technische Universität ihr Areal zum „Campus Mitte“ ausgestalten und dafür die angemieteten Gebäude aufgeben. Das Riesenrad könnte diesen Plänen im Wege stehen, fürchtet die Universität.
Bezirk und Investor reagierten verärgert auf den Vorstoß. „Die TU war in jeden Planungsschritt involviert“, betont Michael Waiser, Geschäftsführer der Great Berlin Wheel GmbH. Der Bebauungsplan liege seit dem 18. Oktober vor. Der rechtlichen Prüfung sieht Waiser gelassen entgegen. Und auch ein Baustopp sei nicht möglich. Denn die Arbeiten für das Riesenrad haben auf dem Gelände nördlich des Hardenbergplatzes noch gar nicht begonnen. Zunächst baut der Zoo an der Müller-Breslau-Straße einen neuen Wirtschaftshof. Erst mit dem Umzug des Wirtschaftshofes wird der Weg frei für das Aussichtsrad.
Auch der zuständige Baustadtrat von Mitte, Ephraim Gothe (SPD), ist sicher, dass der Antrag auf Baustopp ins Leere laufen werde. Die Baugenehmigung des Zoos werde ja nicht hinterfragt. „Wir haben uns seinerzeit intensiv mit den Bedenken der TU auseinandergesetzt und dabei die Interessen genau abgewogen“, sagt Gothe. Der Ausbau des Campus der Universität und das Aussichtsrad von Great Berlin Wheel würden sich nicht ins Gehege kommen.