Leukämie

Stammzellenspender für krebskranke Alina gefunden

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Alina bekommt bei einer Operation am 6. August eine Stammzellenspende. Chefarzt Patrick Hundsdörfer glaubt einen Erfolg.

Alina bekommt bei einer Operation am 6. August eine Stammzellenspende. Chefarzt Patrick Hundsdörfer glaubt einen Erfolg.

Foto: Thomas Oberländer / Klinikum Buch / BM

Kampf gegen Leukämie: Zehnjähriges Mädchen Alina bekommt im Klinikum Buch eine lebensrettende Behandlung.

Pankow. Es war vielleicht Alinas letzte Chance: Mit einer großen Registrierungsaktion versuchte das Helios-Klinikum Buch im Mai, den „genetischen Zwilling“ des zehnjährigen Mädchens zu finden. Nach mehreren Rückschlägen bei der Behandlung war klar, dass Alina nur mit Hilfe einer Stammzellenspende von ihrer Leukämie genesen kann.

Nun meldet das Krankenhaus: Ein Spender ist gefunden. Bei einer Operation am 6. August wollen ihr Spezialisten die Stammzellen aus dem Knochenmark eines gesunden Menschen transplantieren, dessen Gene zu denen von Alina passen. „Damit hat Alina gute Chancen, wieder gesund zu werden. Zurzeit ist sie wieder Patientin in der Kinderklinik. Der letzte Chemoblock hat ihr Immunsystem sehr geschwächt. Sie hat Fieber, erhält Bluttransfusionen. Trotz allem lässt sich Alina nicht unterkriegen, kämpft tapfer weiter und wartet auf die langersehnte Transplantation“, teilt das Klinikum mit.

Suche nach genetischem Zwilling erschien aussichtslos

Erst gab es keine Anzeichen dafür, dass sich ein passender Spender gefunden hätte. Aber dann hörten Alina und ihre Familie doch noch die erlösende Botschaft. „Wir werden einmal pro Woche von der Charité über den aktuellen Stand der Spendersuche informiert. Unter den neu registrierten Stammzellspendern ist erfreulicherweise jemand für Alina dabei“, berichtet Patrick Hundsdörfer, der Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Buch.

Wie ernst die Lage war, zeigt die Notlösung, für die man sich im Krankenhaus schon vorbereitet hatte. „Wir haben entschieden, den Vater als Spender vorzubereiten. Da jedes Elternteil aber nur die Hälfte seiner Gene an seine Kinder weitergibt, passt eine Stammzellspende des Vaters auch nur zu 50 Prozent zu Alinas Immunsystem“, sagt Hundsdörfer. Die Behandlung wäre deutlich komplizierter gewesen als mit Stammzellen von einem Menschen, der sich als „genetischer Zwilling“ erweist.

Mit den neuen Stammzellen soll sich gesundes Blut bilden

Dass man ihn bei der Typisierungsaktion gefunden hat, ist ein Glücksfall im richtigen Moment. Die Leukämie sei bei Alina derzeit durch mehrere Chemotherapien so weit wie nur möglich zurückgedrängt. „Alina geht im optimalen Zustand und ohne Nachweis von aktiver Leukämie in die Transplantation. Sie hat jetzt bestmögliche Voraussetzungen dafür“, zeigt sich der Chefarzt optimistisch. Trotzdem steht dem Mädchen eine riskante Operation bevor. Vorher wird das eigene, kranke Knochenmark mit einer Bestrahlung zerstört, damit sich dann die neuen Stammzellen einnisten und vermehren können. Wenn alles gut geht, bildet sich gesundes Blut.