Berlin. Der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. sucht Patenfamilien für die Betreuung der Hundewelpen im ersten Lebensjahr.

Im Rahmen seines Welpen-Patenprogramms ist der Verein Deutsche
Blindenführhunde e.V. derzeit auf der Suche nach Einzelpersonen oder
Familien, die im Großraum Berlin wohnen und ehrenamtlich für ein Jahr
einen Welpen bei sich aufnehmen möchten. Denn erst ab dem zweiten
Lebensjahr kann die Ausbildung angehender Blindenführhunde in einer
Blindenführhundschule beginnen. Die Welpen, für die der Verein jetzt Paten sucht, wurden am 31. Juli 2023 geboren.

Wer eignet sich als Welpenpate?

Als Welpenpate eignen sich Menschen, die einen Hund ganztags betreuen können, die mobil und gern in Bewegung sind und sich vorstellen können, den kleinen Schützling nach einem Jahr weiterziehen zu lassen. Denn dann ist der Hund alt genug, um in einer Führhundschule seine Ausbildung zum Blindenführhund anzutreten. „Eine einjährige Patenschaft verlangt vom Paten immer eine gesunde Mischung aus Emotion und Rationalität“, so Maik Schubert, Leiter der Führhundeschule Schubert & Wetzel, unweit von Berlin, die eng mit dem Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. kooperiert. „Menschen, die schon immer einen Hund wollten, sollten sich nicht für diese kurzfristige Option entschließen. Denn am Ende besteht nicht die Option, den Hund doch bei sich zu behalten“, so Schubert.

Die Aufgabe der Paten ist es, die jungen Hunde als Familienmitglieder aufzunehmen, mit Geduld, Konsequenz und Liebe zu erziehen und dafür Sorge zu tragen, dass die Hunde Ihrer vorgesehenen Aufgaben später bestmöglich gerecht werden können. Dazu werden die Paten und Patenfamilien sorgsam ausgewählt, vom Verein durchgehend kompetent begleitet und auch finanziell unterstützt.

Patenschaft für ein Jahr

Saskia Kurz im Sommer 2022 mit dem Blindenhund-Welpen Merlin.
Saskia Kurz im Sommer 2022 mit dem Blindenhund-Welpen Merlin. © FUNKE Foto Services | Anikka Bauer

Die Berlinerin Saskia Kurz hatte im vergangenen Jahr die Patenschaft für Merlin, einen jungen Labrador, übernommen. Als Führungskraft bei SAP konnte sie viel von Zuhause arbeiten und sich intensiv um den jungen Hund kümmern. „Ich würde empfehlen, auf jeden Fall zu zweit zu sein, damit man sich mit der Betreuung abwechseln kann. Es ist keine Aufgabe für jemanden, der einen Vollzeitjob außer Haus hat, es sei denn der Hund kann mitgenommen werden“, meint sie. Ihr hat die Möglichkeit gefallen, auszuprobieren, wie das ist, einen Hund zu haben. „Ich habe mir eigentlich immer einen Hund gewünscht und durch Merlin dann herausgefunden, dass in mein Leben und meinen Arbeitsalltag eigentlich kein Hund reinpasst“, lautete ihr Fazit.

Blindenführhunde gelten als medizinische Hilfsmittel

Wer den Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. dabei unterstützen möchte, die nächste Generation angehender Blindenführhunde im ersten Lebensjahr liebevoll zu sozialisieren, der kann sich ab sofort als Pate bewerben. Die ehrenamtliche Patenschaft dauert ein Jahr und wird vom Verein durchgängig fachgerecht begleitet. Um weiterführende Informationen zum Ablauf einer Welpen-Patenschaft anzufordern oder sich um eine Patenschaft zu bewerben, kann man sich an die Bundesgeschäftsstelle des Vereins Deutsche Blindenführhunde e.V. in Hamburg wenden, per E-Mail an pate@dbfh.de.

Blindenführhunde sind das einzige zugelassene lebende medizinische Hilfsmittel in Deutschland. Ärzte können sie per Rezept verordnen, denn sie tragen erheblich zur Verbesserung der Mobilität von blinden und sehbehinderten Menschen bei.

Deutsche Blindenführhunde e.V. setzt sich für Ausbildung ein

Der Deutsche Blindenführhunde e.V. ist ein anerkannter, mildtätiger, gemeinnütziger Verein, der sich für eine bessere Qualität der Blindenführhundausbildung in Deutschland mit dem Ziel der Erhöhung der Lebensqualität von blinden und sehbehinderten Menschen und ihrer aktiven und pensionierten Hunde einsetzt. Dabei sieht der Verein seine Hauptaufgaben in der kompetenten Auswahl geeigneter Welpen, der Akquisition und fachgerechten Begleitung von Patenfamilien für angehende Blindenführhunde, der tierschutz- und fachgerechten Führhundausbildung nach internationalen Standards, einer kompetenten Begleitung von angehenden Führhundhaltern sowie einer lebenslangen Nachsorge für Führhundgespanne inklusive der Vermittlung von pensionierten Blindenführhunden. Der Verein unterhält Büros in Hamburg (Hauptsitz), Berlin und München.