Berlin. Der Jugendtreff Manna in Charlottenburg wurde bei einem Einbruch verwüstet. Mit Spenden werden die Räume für den Winter wieder gemütlich gemacht.
Idyllischer und ruhiger gelegen könnte der Ort nicht sein – und das unweit des Spandauer Damms. Der Jugendtreff der Malteser liegt an der Spreetalallee zwischen einer Kleingartenkolonie und einem Park. Auf dem 4500 Quadratmeter großen Gelände stehen große alte Bäume und kleine Obststräucher, in einem Gewächshaus gedeihen Tomaten und Basilikum.
„Im Garten ist immer etwas zu tun, da sind wir über jede helfende Hand dankbar. Gerade haben wir Kartoffeln geerntet“, berichtet Clara Guder. Die erst 26-Jährige ist Leiterin des Jugendtreffs der Malteser. Das Manna ist eine offene Einrichtung der Jugendhilfe, Kinder und Heranwachsende zwischen acht und 27 Jahren sind willkommen und müssen sich auch nicht vorher anmelden. Das Gelände, das auch von zwei Pfadfindergruppen genutzt wird und zu dem ein Sportplatz gehört, stellt der Bezirk zur Verfügung. Die Personalkosten für den Jugendtreff trägt das Jugendamt.
Manna bietet Rückzugsorte für Kinder
„Viele Kinder kommen aus der Umgebung, wir haben aber auch welche, die reisen aus Neukölln und Kreuzberg an. Weil sie hier einen Ort finden, wo sie einfach chillen, spielen und abschalten können“, erzählt Clara Guder. Viele von ihnen müssten sich um ihre jüngeren Geschwister kümmern und hätten zu Hause keine Rückzugsmöglichkeiten. Die gibt es bei Manna reichlich, nicht nur draußen, sondern auch im Haus. Allerdings muss dort noch einiges passieren, bis es wieder gemütlich ist.

„Im Sommer wurde eingebrochen, Möbel, Wände und Teppich in unserem Chillraum beschmiert
und verschmutzt. Die Playstation und die vielen Gesellschaftsspiele wurden gestohlen“, sagt Anne Langhorst von den Maltesern. Sie hat sich an Berliner helfen, den Verein der Berliner Morgenpost gewandt, denn die Ausstattung des Jugendtreffs wird durch Spenden finanziert. „Das Mobiliar war gebraucht gespendet worden, das zahlt keine Versicherung“, sagt Clara Guder, „aber gerade für die kalte Jahreszeit wollen wir es doch wieder gemütlich machen.“ Von den älteren Jugendlichen wird gern der Raum mit Billard-Tisch genutzt. An der Wand hängt ein Dartspiel - die Pfeile wurden bei dem Einbruch im Sommer ebenfalls gestohlen und müssen ersetzt werden.

Spenden helfen, um neue Möbel und Spiele zu kaufen
Dank dem Verein Berliner helfen und weiterer Spender können jetzt neue Sitzmöbel, Spiele und ein neuer Teppich angeschafft werden, die Firma Idealo hat eine neue Playstation gespendet. „Da passen die Kids extrem darauf auf und ermahnen uns am Ende des Tages immer, die ja ordentlich wegzuschließen“, sagt Clara Guder. Auch in der Küche mit dem großen Esstisch muss einiges erneuert werden. „Die Waschmaschine braucht immer einen kräftigen Schubs, damit sie anspringt“, sagt Erzieherin Gina Scholz lachend.
Gemeinsam mit Clara Guder hat sie die Unternehmungen für die Herbstferien organisiert: Auf dem Programm, für das sich die Kinder anmelden müssen, stehen Klettern in der Halle, ein Ausflug ins Freizeitbad Blue in Potsdam, Kürbisschnitzen und Drachensteigen im Park nebenan.
„Solche Erlebnisse schweißen zusammen, hier werden auch Freundschaften geschlossen“, sagt Clara Guder. Sie und ihre Kolleginnen schauen auch genau hin, wenn ein Kind in der Schule oder der Familie Probleme hat. „Wir hören zu und vermitteln dann die richtigen Ansprechpartner und Hilfsangebote“, sagt die Sozialarbeiterin.
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