Ehrenamt

Vormunde für minderjährige Flüchtlinge gesucht

Petra Götze
Sind ein Team: Die Ehrenamtliche Eva mit ihrem Mündel Sakhidad.

Sind ein Team: Die Ehrenamtliche Eva mit ihrem Mündel Sakhidad.

Foto: Cura Vormundschaftsverein

Es kommen immer mehr minderjährige Flüchtlinge nach Berlin. Der Verein Cura sucht dringend ehrenamtliche Vormunde.

Berlin.  Zwischen 3000 und 4000 unbegleitete minderjährige Geflüchtete kamen im vergangenen Jahr nach Berlin – ein neues „Rekordhoch“ seit 2015/16. Dabei fehlen bei der anhaltend hohen Zahl von Neuankömmlingen die Ressourcen bei Unterbringung, Betreuung und Integration. Dringend benötigte Fachkräfte der Jugendhilfe wie Sozialarbeiter sind kaum zu finden, heißt es in der Senatsjugendverwaltung.

Amtsvormunde sind überlastet

Die Jugendlichen müssen länger in den Clearing-Einrichtungen verbleiben und auf einen Platz in der Jugendhilfe warten. „Aktuell ist die Lage für unbegleitete minderjährige Geflüchtete sehr schwierig. Die Amtsvormunde sind massiv überlastet und können sich nicht immer angemessen kümmern“, sagt Anna Müller vom Cura Vormundschaftsverein.

Dabei sei das Ankommen und Zurechtfinden in einer neuen Stadt, einem neuen Land ohne Eltern ohnehin schon schwer genug. Der Verein Cura sucht daher dringend Ehrenamtliche, die bereit sind, eine Vormundschaft für einen minderjährigen Flüchtling zu übernehmen, als Vertrauensperson, Türöffner und rechtlicher Vertreter.

Juristische Vorkenntnisse sind nicht notwendig

„Juristische Vorkenntnisse sind aber nicht nötig“, betont Anna Müller, „die Ehrenamtlichen werden von uns geschult, beraten und begleitet.“ Wer ein solches Ehrenamt übernehmen möchte, sollte eine offene Einstellung zu unterschiedlichen kulturellen Verhältnissen und Lebensbedingungen haben, über zeitliche Ressourcen verfügen und keine Scheu vor Kontakt mit Behörden, Gerichten oder Jugendhilfeeinrichtungen haben.

Ausführliche Informationen auf www.cura.nbhs.de/vormundschaftsverein und unter Tel. 030-221 828 86-0.