Wer in Werder Kulinarisches genießen will, der muss bei Heidemarie Garbe vorbeischauen. Zum ausgezeichneten Kuchen bekommt er bei ihr auch Einblick in ihre Familiengeschichte. Eine werdersche Geschichte.

Was soll nur aus einem Urenkelchen von werderschen Obstzüchtern werden, das schon als Kleinkind am liebsten unterm Tisch zuhört, wenn Oma Kaffeeklatsch hat? Eigentlich einfach: Heidemarie Garbe lernte Gärtnerin, gehört zur Gilde der Stadtführer von Werder, und im vergangenen Jahr machte sie ihr Café „Muckerstube“ auf. Ein kleines Heimatmuseum, eingerichtet durch die eigene Familiengeschichte – die Aussteuer der Großeltern von 1910 steht dort, und das Vertiko gehörte der eleganten Großtante Lieschen.

Sogar der frische Kuchen (unbedingt: Schoko-Kirsch und Walnuss!) ist irgendwie historisch: Heidemarie Garbe backt und kocht nach dem Rezeptbuch, das ihre Urgroßmutter anlegte, Oma und Mutter weiterführten. Ein „Mucker“ war übrigens ein kleiner Obstbauer, der mit seinen paar Früchten die Marktpreise verdarb.

Café Muckerstube, Brandenburger Straße 164 in Werder/Havel. Geöffnet im Winter 14 . 30 Uhr bis 17.30 Uhr und nach Absprache. Tel. 03327/42961.