Die Bewohner von Werder sind erfindungslustig. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts brachten die Bauern ihre Obsternte in schweren Holzbehältern nach Berlin. Doch dann hatte man in der Fabrik Damelang eine bessere Idee.
Fast jeder kennt es, das Spankörbchen, in dem Markthändler Pfifferlinge verkaufen, Kirschen oder Blaubeeren. Dass das Körbchen eine hiesige Erfindung ist, weiß kaum einer, der nicht in Werder lebt: Um 1805/1806 brachte die werdersche Fabrik Damelang die ersten Modelle auf den Markt. Eine Revolution in der eleganten Reise der Früchte von der Havel. Bisher hatten die Obstbauern ihre Kirschen, Äpfel, Trauben nach der Ernte im sogenannten Berlinfahrkuffert (auf gar keinen Fall „Koffer“ sagen, das ist nicht Werdersch …) nach Berlin gebracht und auf dem Werderschen Markt verkauft – die Behälter waren unhandlich, aus massivem Holz und entsprechend schwer.
Die Erfindung der Firma aus Werder an der Havel hat sich durchgesetzt. In einigen alteingesessenen Familien der Stadt hat man die hundert Jahre alten Spankörbe aufbewahrt. Die halten noch immer.
BMO