Heinrich Zille, Walter Gropius und Engelbert Humperdinck liegen in Stahnsdorf begraben. 200 Hektar ist der Friedhof groß, und eine Besucherattraktion. Wer will kann ihn im Elektrotaxi und mit Audioguide entdecken.

Am Humperdinckschen Grab ertönt eine Szene aus der Kinderoper „Hänsel und Gretel“ und bei Hugo Distler sind es ein paar Zeilen aus dessen „Totentanz“. Mit dem Kopfhörer lässt sich der Südwestfriedhof in Stahnsdorf eben auch erkunden. Audioguides gibt es dort seit einem Jahr, so wie in vielen Museen. Das passt nur zu gut. Einer riesigen Freiluft-Ausstellung gleicht der 1906 angelegte Friedhof ohnehin. Er ist wild romantischer Landschaftspark und Kulturdenkmal zugleich.

Allein 39 Grabstellen beschreibt der elektronische Führer, viele Stunden lassen sich damit auf dem Gelände verbringen. Falls notwendig, kann man am Wochenende auf ein Elektro-Taxi umsteigen und sich über das mehr als 200 Hektar große Areal chauffieren lassen. Neben den Komponisten Humperdinck und Distler lassen sich so viele Berühmtheiten auf dem Kirchhof ansteuern: Etwa das Grabmal des Zeichners Heinrich Zille oder von Lovis Corinth sowie die Mausoleen der Familien Langenscheidt und von Siemens. Auch der Spiritist Hanussen und der Architekt Walter Gropius liegen hier begraben. Und noch einen Service bietet der Friedhof: Für Kitagruppen und Schulklassen gibt es eigens Führungen.

Südwestkirchhof Stahnsdorf, Bahnhofstraße, Tel. 03329/614106. Öffnungszeiten im Winter: Täglich von 8 bis 17 Uhr.