Friedenau

Klimaaktivisten lassen Luft aus Reifen – "Kein Kinderspaß"

Eine Gruppe, die sich „The Tyre Extinguishers“ nennt, lässt SUV-Reifen in Berlin die Luft ab (Symbolbild).

Eine Gruppe, die sich „The Tyre Extinguishers“ nennt, lässt SUV-Reifen in Berlin die Luft ab (Symbolbild).

Foto: Frank Hoermann / picture alliance / Sven Simon

Erneut haben Aktivisten der Gruppe "The Tyre Extinguishers" die Luft aus Reifen geparkter Autos gelassen. Die GdP warnt vor Folgen.

Berlin. Klimaaktivisten haben am Montagmorgen bei etlichen geparkten Autos in Berlin-Friedenau die Luft aus den Reifen gelassen. Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin sprach bei Twitter von elf Fahrzeugen, die auf diese Weise fahruntüchtig gemacht worden seien. Weiter schrieb er dazu: "Das wurde dann mit dem Klimawandel gerechtfertigt - Das ist gefährlich, kein Kinderspaß, sondern eine Straftat und anmaßend, als Straftäter Menschen vorzuschreiben, wie sie sich zu bewegen haben." Laut "B.Z." ereignete sich die Aktion im Bereich des Südwestkorsos. Unterwegs waren die Aktivisten demnach an der Binger Straße, an der Wiesbadener Straße, an der Goßlerstraße, an der Stubenrauch-, Homburger- und Ahrweilerstraße.

Hinter der Aktion steht offenbar die Gruppe „The Tyre Extinguishers“ nennt (deutsch etwa: „Die Reifenauslöscher“). „Das Phänomen des Ablassens der Reifenluft mit einem rechtfertigendem Bekennerschreiben in Hinblick auf Klimaschutz ist uns seit November 2021 bekannt“, hatte eine Sprecherin der Berliner Polizei nach ähnlichen Vorfällen bereits im März der Berliner Morgenpost gesagt. „Seitdem sind mehr als 600 Sachbeschädigungen in dieser Form angezeigt worden.“ Da es sich um politisch motivierte Taten handelt, ermittelt der Staatsschutz beim Landeskriminalamt.

Klimaaktivisten mit Protest und Blockaden in Berlin

Möglicherweise gehört die aktuelle Sabotage-Aktion auch zu einer ganze Reihe von Protestformen, die seit einigen Tagen in Berlin stattfinden. Mitglieder der Gruppe "Extinction Rebellion" hatten sich am Sonntag auf der Freitreppe des Alten Museum teilweise entblößt, um gegen die Klimapolitik der Bundesregierung zu protestieren und für den Erhalt der Biodiversität. Die Gruppe "Letzte Generation" hatte für Ende April angekündigt, in Berlin durch Blockaden für einen "Stillstand" zu sorgen.

( bee )