Stromüberschlag

Waschbär legt Regionalbahn in Berlin lahm

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Einsatzkräfte sichern die Unfallstelle nahe dem S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost, wo der Zug mit einer herabhängenden Oberleitung zusammenstieß.

Einsatzkräfte sichern die Unfallstelle nahe dem S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost, wo der Zug mit einer herabhängenden Oberleitung zusammenstieß.

Foto: dpa

Ein Waschbär zerstört eine Oberleitung und löst einen schweren Stromüberschlag aus. Zugführer und -begleiterin werden leicht verletzt.

Berlin. Nahe dem S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost an der Gensinger Straße ist am frühen Sonnabendmorgen ein Regionalzug mit einer herabhängenden Oberleitung zusammengestoßen. Dabei ist die Oberleitung gerissen und es kam zu einem folgenschweren Stromüberschlag. Zudem wurde die Frontscheibe der Zugführerkabine zerstört, wie die Bundespolizei am Sonnabend mitteilte. Dabei wurden zwei Personen verletzt, ein Waschbär hat den Stromunfall nicht überlebt.

Angaben der Bundespolizei zufolge hatte das Wildtier die Oberleitung beschädigt. Nach bisherigen Erkenntnissen war der Waschbär auf einen der Fahrleitungsmasten geklettert und hatte die Oberleitung beschädigt, sodass diese durchhing. Dabei sei es dann zu einem ersten Stromüberschlag gekommen, bei dem das Tier starb, hieß es. Laut Augenzeugen löste Funkenflug einen Böschungsbrand aus. Das Gras an der Böschung sei verkohlt worden. Gegen die herabhängende Leitung sei in weiterer Folge der Regionalzug gefahren, der von Küstrin-Kietz nach Lichtenberg unterwegs war.

Der 29-jährige Zugführer der Niederbarnimer Eisenbahn sowie eine 52-jährige Zugbegleiterin wurden bei dem Unfall am Biesdorfer Kreuz durch Glassplitter der Scheibe leicht verletzt. Sie kamen am Sonnabendmorgen zur Kontrolle in ein Krankenhaus. Die etwa 25 Fahrgäste blieben unverletzt.

Die Fahrgäste konnten die Bahn verlassen, nachdem die bei dem Zusammenprall gerissene Oberleitung geerdet worden war. Sie wurden mit einem Bus zum S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost gebracht, von dem aus sie ihre Fahrt fortsetzen konnten. An der Beseitigung des Schadens wurde bis in die Mittagsstunden noch gearbeitet, sodass es zu Behinderungen kam. Auch der Regionalzug wurde durch den Zusammenprall mit der durchhängenden Oberleitung schwer beschädigt und war nach ersten Erkenntnissen am Sonnabendmorgen nicht mehr fahrbereit. Nach Angaben der Deutschen Bahn war die Oberleitung bis zum Sonnabendmittag repariert und das Gleis wieder befahrbar. Von der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) war zunächst nicht zu erfahren, ob die Züge wieder verkehren. Am späten Nachmittag und am Abend wurden auf der NEB-Homepage Zugausfälle im Osten Berlins angekündigt.

( mit dpa )