Berlin-Marienfelde

Maskierte dringen in Wache ein und bedrohen Feuerwehrleute

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Unbekannte haben am Sonntagabend Einsatzkräfte in der Feuerwache Mariendorf bedroht (Archivbild

Unbekannte haben am Sonntagabend Einsatzkräfte in der Feuerwache Mariendorf bedroht (Archivbild

Foto: Snapshot/Tobias Seeliger/Geisler-Fotopress / picture alliance / Geisler-Fotopress

Die Berliner Feuerwehr zeigt sich „entsetzt“ über den Vorfall. Einbrüche in Feuerwachen hatten in der Vergangenheit auch Clan-Bezüge.

Berlin. Maskierte Personen haben am Sonntagabend versucht, sich Zutritt zur Feuerwache Marienfelde zu verschaffen. Wie die Berliner Feuerwehr bei Twitter mitteilte, wurde dabei einer der Feuerwehrleute von den Unbekannten mit einem Schraubenzieher bedroht. Die Täter flüchteten. Die Feuerwehr schrieb zu dem Vorfall: „Wir sind entsetzt.“ Eine Anzeige wurde erstattet, die Berliner Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. „Das ist eine neue Dimension“, sagt der Feuerwehrsprecher.

Einbrüche in Wachen oder Fahrzeuge der Feuerwehr gibt es in Berlin immer wieder. Fast 40 Mal kam ist in den vergangenen zehn Jahren zu Diebstählen oder Versuchen, wie es im vergangenen Jahr aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage des SPD-Innenpolitikers Tom Schreiber hervorgeht. Nur in sechs Fällen ermittelte die Polizei Verdächtige. Zwei Mal gab es einen Bezug zur "Clan-Kriminalität", hieß es.

Mit diesen oft mehr als 10.000 Euro teuren Spezialwerkzeugen lassen sich klemmende Autotüren aufbrechen oder dicke Metallstreben durchtrennen. So sollen die Juwelendiebe in Dresden die Fenstergitter des Museums Historisches Grünes Gewölbe mit einer massiven hydraulischen Schere geöffnet haben. Die gefassten Verdächtigen stammen aus einem bekannten arabischstämmigen Berliner Clan.

Feuerwehr Berlin: Immer wieder Straftaten mit Spezialgeräten der Einsatzkräfte

Mit einem Spreizgerät brachen mehrere Räuber im Oktober 2018 einen überfallenen Geldtransporter nahe dem Berliner Alexanderplatz auf. Auch Bankschließfächer und Geldautomaten wurden damit gewaltsam geknackt. Ein junger Mann aus dem Berliner Clan wurde 2019 wegen eines Einbruchs bei einer Herstellerfirma für Hydraulikspreizer und Rettungsscheren in Bayern verurteilt.

Insgesamt besitzt die Berliner Feuerwehr laut den Angaben 227 hydraulische Rettungssätze aus Schere und Spreizer, die zur Grundausstattung der großen Einsatz- und Löschfahrzeuge gehören. Wegen der vielen Einbrüche und Diebstähle würden weiterhin zusammen mit der Polizei Sicherungskonzepte erarbeitet und aktualisiert.

Ähnliche Diebstähle aus Feuerwehrfahrzeugen wurden in den vergangenen Jahren auch schon aus anderen Bundesländern gemeldet. In Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz hatte eine Bande zahlreiche Hydraulik-Spreizer gestohlen und damit Geldautomaten geknackt.

( BM/dpa )