Organisierte Kriminalität

Razzia in Berlin-Tempelhof: Polizei schließt Lokal

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Einsatzkräfte des Zolls bei der Razzia am Donnerstagabend in Berlin-Tempelhof.

Einsatzkräfte des Zolls bei der Razzia am Donnerstagabend in Berlin-Tempelhof.

Foto: Morris Pudwell

30 Ermittler von Polizei, Zoll und Ordnungsamt waren am Donnerstagabend in Tempelhof unterwegs – und fanden Drogen und Diebesgut.

Berlin. Einsatzkräfte der Berliner Polizei, des Zolls und des Ordnungsamts haben am Donnerstagabend Bars und weitere Lokale in Tempelhof kontrolliert.

Bei den Razzien stießen die Beamten auf etliche Unregelmäßigkeiten. Eine Lokalität wurde geschlossen, wie es laut ersten Informationen von vor Ort hieß. Insgesamt waren 30 Ermittler mit Drogenspürhunden bei dem sogenannten Verbundeinsatz in Tempelhof unterwegs.

Die Einsätze richten sich zumeist gegen die Organisierte Kriminalität im Milieu krimineller Clans.

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Razzien in Berlin-Tempelhof – die vorläufige Bilanz:

  • Eine Lokalität wurde geschlossen
  • In einer Bar wurde im Keller offenbar ein Tätowierer angetroffen, der keinen Aufenthaltstitel für Deutschland besitzt, der Mann wurde festgenommen.
  • Es wurden Drogen gefunden und sichergestellt. Ein Drogenspürhund durchsuchte anschließend den Laden. Eine Beamtin vom Zoll untersuchte die Substanzen.
  • Über zehn Kilo gepanschter Wasserpfeifentabak wurde sichergestellt.
  • Mindestens zwei gestohlene Fahrräder wurden sichergestellt
  • Gestohlenes Werkzeug (Bohrmaschinen) konnten sichergestellt werden.

Berlin: Razzien kratzen am Image der Clans

Die Berliner Behörden gehen mit den sogenannten Verbundeinsätzen regelmäßig gegen die Organisierte Kriminalität vor – und werden bei ihren Durchsuchungen auch immer wieder fündig.

Bei einem Einsatz Anfang September wurde dabei auch ein Hightech-Analyse-Gerät der Polizei verwendet. Damit konnten die Ermittler gefälschte Viagra-Pillen noch vor Ort identifizieren. Zuvor fanden die Ermittler bei Gewerbekontrollen in Kreuzberger Bars einen Schießkugelschreiber samt Munition.

Die Razzien wurden in der Vergangenheit als Teil einer „Politik der Nadelstiche“ bezeichnet. So sei der Aufwand zwar oft enorm und der Ertrag meist eher gering, die Szene werde so aber aufgescheucht und in ihrem kriminellen Treiben nachhaltig gestört. Die häufige Präsenz der Polizei kratze zudem am Image der Clans als unantastbare Herren der Kieze.

( BM )