Berlin. Der 15-Jährige musste schwer verletzt vom Dach einer S-Bahn gerettet werden, eine Wiederbelebung blieb erfolglos.

Ein 15 Jahre alter S-Bahn-Surfer ist am späten Freitagabend schwer verletzt im S-Bahnhof Rathaus Steglitz auf dem Dach eines S-Bahn-Waggons gefunden worden. Wiederbelebungsversuche von Zeugen und Einsatzkräften der Berliner Feuerwehr blieben erfolglos. Er verstarb noch am Unfallort, wie Polizei und Feuerwehr mitteilten.

Laut Polizei soll der 15-Jährige gegen 22.50 Uhr gemeinsam mit seinen Begleitern im Alter von 16 und 23 Jahren am S-Bahnhof Feuerbachstraße auf einen Zug der Linie S1 aufgesprungen sein. Kurz vor der Einfahrt zum S-Bahnhof Rathaus Steglitz soll der Jugendliche mit dem Kopf gegen einen Signalausleger geprallt sein und schwere Kopfverletzungen erlitten haben.

Seine beiden Begleiter erlitten einen Schock. Der 23-Jährige sowie eine 37 Jahre alte Zeugin mussten mit einem Schock in einem Krankenhaus behandelt werden. Während der Rettungsarbeiten war der Fahrzeugverkehr rund um den S-Bahnhof für etwa zwei Stunden gesperrt.

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S-Bahn-Surfen in Berlin: Entsetzen über lebensgefährliche Aktionen

Zu den lebensgefährlichen Aktionen bei S-Bahn und U-Bahn war es in Berlin in der Vergangenheit immer wieder gekommen. Im April 2021 kam ein ebenfalls 15-Jähriger am S-Bahnhof Lankwitz beim S-Bahn-Surfen ums Leben.

Für Entsetzen hatte im Jahr 2018 ein hochprofessionelles Video gesorgt, dass zeigt, wie maskierte Männer am U-Bahnhof Gleisdreieck von außen auf den Zug der Linie U1 klettern und sich dabei gegenseitig filmen. Eine Person springt vom Dach des fahrenden Zuges etwa 20 Meter hinab in den Landwehrkanal.

Damals teilte die Berliner S-Bahn mit, dass das Phänomen des S-Bahn-Surfens seit den 90er-Jahren deutlich zurückgegangen sei. Bei den neuen Zug-Modellen könnten die Türen während der Fahrt nicht geöffnet werden, sodass ein Aussteigen nicht möglich sei, betonte seinerzeit ein S-Bahn-Sprecher.

Der Vater eines beim S-Bahn-Surfen tödlich verunglückten 19-Jährigen hatte der Morgenpost 2018 gesagt: "Mit Heldentum haben solche Aktionen nichts zu tun. Sein Leben für einen solchen vermeintlichen und schnelllebigen Ruhm im Internet zu gefährden – das ist es nicht wert."