Drogenkonsum

Irin stirbt im "Suicide Club" - Polizei hat kaum Hinweise

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Jil Dreimann
Die junge Frau kollabierte in den WC-Räumen des "Suicide Clubs" auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain.

Die junge Frau kollabierte in den WC-Räumen des "Suicide Clubs" auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain.

Foto: David Heerde

Eine 25-Jährige ist nach Drogenkonsum im „Suicide Club“ auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain gestorben. Die Polizei sucht Zeugen.

Berlin. Tödlicher Vorfall auf dem RAW-Gelände an der Revaler Straße in Friedrichshain: Im "Suicide Club" soll eine junge Frau nach Drogenkonsum kollabiert sein. Sie verstarb Ende August im Krankenhaus.

Seitdem ermittelt die Berliner Polizei zum Tod der jungen Frau - trotz öffentlicher Fahndung bislang ohne Erfolg. Wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch, 8. September, sagte, sei bisher nur ein einziger Hinweis bei den Ermittlern eingegangen. Dieser sei nach eingehender Prüfung jedoch fallengelassen worden.

Die 25-Jährige war am Montag, den 23. August 2021, kurz vor 4 Uhr in den WC-Räumen des „Suicide Clubs“ von Angestellten leblos aufgefunden worden. Rettungskräfte sowie ein Notarzt versorgten die Frau und brachten sie anschließend in eine Klinik, wo sie verstarb.

"Suicide Club": Offenbar Droge GHB in der Toilettenkabine konsumiert

Nach den bisherigen Erkenntnissen geht die Polizei davon aus, dass die aus Irland stammende Frau gemeinsam mit einem 30 Jahre alten Mann in der Toilettenkabine Betäubungsmittel eingenommen hat und kurz darauf kollabiert ist. Die "B.Z." berichtet, es sei die Droge Gammahydroxibuttersäure (GHB) konsumiert worden, die in der Szene auch als Liquid Ecstasy bekannt ist. Eine Überdosis kann schnell erreicht werden, da die Dosierung millilitergenau erfolgen muss. Je nach Dosierung kann die Party-Droge, die auch als "K.o.-Tropfen" verwendet wird, eine ganz unterschiedliche Wirkung haben.

Der Mann wurde zunächst vorläufig festgenommen und seine Wohnung durchsucht. Dabei wurden Drogen beschlagnahmt. Wegen des fehlenden dringenden Tatverdachts wurde der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt.

Frau stirbt nach Drogenkonsum im "Suicide Club" in Berlin - die Polizei fragt:

  • Wer kannte die 25-jährige Verstorbene und hatte in der Nacht vom 22. zum 23. August 2021 persönlichen Kontakt mit ihr ?
  • Wer kann Angaben zu ihrer Anwesenheit in besagter Nacht in der Zeit von 22.00 bis 4.00 Uhr im Club „Suicide Club“ auf dem RAW-Gelände an der Revaler Straße machen?
  • Wer kann Aussagen darüber treffen, ob und mit welchen Personen die junge Frau in dem Club Kontakt hatte?
  • Wer kann darüber hinaus sachdienliche Hinweise geben, die zur Aufklärung der Tat beitragen können?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei der Direktion 5 in der Perleberger Straße 61A in Moabit unter den Telefonnummern (030) 4664 - 574514 bzw. - 571100 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

"Suicide Club" in Berlin-Friedrichshain bleibt am Wochenende geschlossen

„ Aufgrund der unvorhergesehenen und tragischen Umstände, die sich am vergangenen Wochenende ereignet haben, wird der Suicide Club aus Respekt und Pietät das ganze Wochenende geschlossen bleiben“, teilte der "Suicide Club" nach dem Vorfall auf Facebook mit. Der Club hat aktuell seinen Biergarten geöffnet, im Freien sind bis zu 1000 Personen erlaubt.

In Berlin gibt es immer wieder Vorfälle, bei denen Clubbesucher an einer Überdosis Drogen starben, so auch 2017, als in dem berühmten Techno-Club „Berghain“ eine US-Amerikanerin an einer Überdosis MDMA starb.

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