Kriminalitätsstatistik

Sexuelle Straftaten in Berlin auf Rekordhoch gestiegen

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Franziska Kotthoff

Foto: Kai Kitschenberg / FUNKE Foto Services

Insgesamt hat die Berliner Polizei vergangenes Jahr 5011 Fälle registriert. 3460 dieser Fälle wurden aufgeklärt.

Berlin. Die Zahl der sexuellen Straftaten in Berlin ist auf ein Rekordhoch gestiegen. Insgesamt hat die Polizei vergangenes Jahr 5011 Fälle registriert. 3460 dieser Fälle wurden aufgeklärt. Die Aufklärungsquote liegt damit bei 69 Prozent. Gab es zwischen 2011 und 2016 immer etwas unter 3000 erfassten sexuellen Straftaten, steigt die Zahl seit dem Jahr 2017 stetig an. Somit ist der Wert aus dem vergangenen Jahr der höchste seit 2011 und lag deutlich über dem 10-Jahres-Durchschnitt von 3462 Fällen.

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Besonders hoch ist der Fallanstieg im Bereich der Kinderpornografie. Im Jahr 2019 beschafften und besaßen 233 Personen kinderpornografisches Material. Vergangenes Jahr stieg der Wert auf 376 Personen signifikant an. Das entspricht einer Zunahme von 61,4 Prozent. Auch Fälle von Missbrauch an Schutzbefohlenen mehren sich. Hier wurden 109 Delikte gemeldet. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es noch 50 gemeldete Fälle. Dem entgegen steht, dass die Fallzahlen von „Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung von Kinderpornografie“ um 26,5 Prozent gesunken sind. Hier ermittelte die Polizei vergangenes Jahr in 263 Fällen.

Auch sexuelle Übergriffe und Nötigungen nahmen zu. Die Zahl steigt von 521 auf 591 Delikte. Das sind 13,4 Prozent mehr als noch im Jahr 2019.

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Kriminalität in Berlin: Fälle sexueller Belästigung gesunken

Aber es gab auch sinkende Zahlen: Die Fälle sexueller Belästigung sind um 5,4 Prozent auf 822 gesunken. Leicht sinkende Zahlen veröffentlicht die Polizei auch im Bereich der besonders schweren Fälle von Vergewaltigung, Nötigung und sexuellen Übergriffen. Mit 892 Delikten beträgt der Wert zwei Prozent weniger als noch im Jahr davor.

Von den 4468 Opfern wurden 610 körperlich verletzt. 16 von ihnen erlitten dabei schwere körperliche Verletzungen und ein Opfer starb.

Die Polizei konnte 3121 Tatverdächtige ermitteln. Davon waren mit 94,9 Prozent fast alle Männer. Gut ein Drittel waren Nichtdeutsche und etwa ein Viertel waren Jugendliche und Heranwachsende unter 21 Jahren.

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