Berlin. Nach einem Feuer in einem Pflegeheim in Berlin-Kladow mit einem Toten und 15 Verletzten bleibt die Brandursache weiterhin unklar. Unter den Verletzten ist auch eine schwer verletzte Pflegekraft.
Die Ermittler hatten zunächst Schwierigkeiten, die Identität des Todesopfers zu klären. „Der Körper war komplett verkohlt“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Es handelt sich um einen Bewohner des Heims.
Ein Pfleger hatte gegen 17.15 die Feuerwehr zu der Pflegeeinrichtung am Lanzendorfer Weg gerufen. Das Zimmer eines Mannes im ersten Obergeschoss stand zu diesem Zeitpunkt bereits im Vollbrand, wie ein Sprecher mitteilte. Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten ihn nur noch tot bergen.
Bei dem Brand erlitten drei Bewohner schwere und zwölf weitere Bewohner sowie ein Pfleger leichte Verletzungen. Die mit 31 Bewohnern belegte Einrichtung wurde laut Polizei evakuiert. Rund 140 Rettungskräfte waren im Einsatz. Da die Identität des Verstorbenen nicht zweifelsfrei feststeht, ermittelt in diesem Fall auch die für unbekannte Tote zuständige Vermisstenstelle des Landeskriminalamtes.
Dichter Rauch erschwerte den alten und in ihrer Mobilität eingeschränkten Bewohnern demnach, das Gebäude zu verlassen. Die Pflegekräfte hätten sich gut verhalten und „sehr beherzt“ geholfen, hieß es.
Feuer in Pflegeheim in Kladow: Einige Heimbewohner mit Corona infiziert
"Einige Bewohner sind auch mit dem Coronavirus infiziert", sagte der Sprecher. "Das ist für die Einsatzkräfte eine zusätzliche Herausforderung, mit der wir aber gut umgehen können." Etwa zehn verletzte Personen kamen in Krankenhäuser, weitere 15 Bewohner wurden vor Ort versorgt und auch von einem Notfallseelsorger betreut.
Wie der Feuerwehrsprecher sagte, sind einige Zimmer vorübergehend nicht bewohnbar, die Verlegung der betroffenen Bewohner wurde vom Heimbetreiber Vivantes in die Wege geleitet.
Die Pflegeeinrichtung liegt in einem ehemaligen Kasernengelände im Bezirk Spandau am westlichen Stadtrand von Berlin. Das Pflegeheim befindet sich circa 50 Meter von der Landesgrenze zu Brandenburg entfernt. Fußläufig ist der Sacrower See zu erreichen. Das Heim verfügt laut seiner Internetseite über 148 Plätze, die meisten davon in Einzelzimmern.