Berlin . Bei einem Überfall auf einen Geldtransporter in Tempelhof-Schöneberg erbeuteten drei Räuber Bargeld. Nach den Tätern wird gefahndet.
Drei unbekannte Täter haben am Dienstag, am letzten Tag vor dem Schließen der Geschäfte, einen Geldtransporter in Tempelhof-Schöneberg überfallen. Während sich vor den Geschäften die Parkplätze füllten, Autos im Stau standen und Kunden vor den Geschäften bereits in langen Warteschlangen anstanden, hatten es die drei Räuber auf einen Geldtransporter hinter dem Ikea-Möbelhaus am Sachsendamm abgesehen.

Trio flüchtete in einem weißen Audi A8 mit einem Geldkoffer
Gegen 9.30 Uhr bedrohten sie den Mitarbeiter eines Geld- und Werttransportunternehmens mit Schusswaffen, als dieser das Möbelhaus am Sachsendamm durch einen Hintereingang verlassen hatte. Das teilte die Polizei am Dienstag mit. Anschließend flüchtete das Trio in einem weißen Audi A8 mit einem Geldkoffer mit Bargeld. Zur Höhe der Beute machte die Polizei keine Angaben.
Erste Ermittlungen ergaben, dass das Fluchtfahrzeug mit gestohlenen Kennzeichen versehen war. Laut Polizei sollen die Unbekannten in Richtung Bessemerstraße geflüchtet sein. Also entgegen der Fahrtrichtung zur Autobahnauffahrt Alboinstraße.
Polizei setzt Hubschrauber bei den Suche nach den Tätern ein
Direkt hinter dem Einkaufsgelände, auf dem neben dem Möbelhaus noch weitere Geschäfte ansässig sind, verläuft die Stadtautobahn A100. Der Geldbote blieb unverletzt, stand aber offenbar unter dem Eindruck des Geschehens. Rettungskräfte haben den 55-jährigen Geldboten versorgt.

Kurze Zeit nach der Flucht setzte die Polizei einen Hubschrauber für die Fahndung nach den drei Männern ein. Während der Absuche aus der Luft, hatten die Ermittlerinnen und Ermittler des Landeskriminalamts 4 (LKA) ihre Arbeit am Tatort hinter dem Möbelhaus aufgenommen. Der Tatort war weiträumig mit rot-weißem Flatterband abgesperrt und auf Fotos war zu sehen, wie Mitarbeiter der Kriminaltechnik Spuren sicherten. Zudem befragten die Beamten mögliche Zeugen des Raubüberfalls. Das LKA 4 ist neben dem Bereich Raubüberfälle auch für Verbrechen im Rahmen der Organisierten Kriminalität verantwortlich.

Eine Polizeisprecherin sagte der Berliner Morgenpost, man ermittle in alle Richtungen und befinde sich so kurz nach der Tat erst am Anfang. Man prüfe aber auch mögliche Zusammenhänge mit anderen Raubüberfällen in Berlin und ermittle ob Spuren oder Hinweise zu kriminellen Mitgliedern arabischstämmiger Clans führen. Denn die Tat erinnert an mehrere andere Raubüberfälle in Berlin in diesem Jahr.
Raubüberfall bei Ikea erinnert an ähnliche Verbrechen in diesem Jahr
Am 16. Juni überfielen Räuber einen Geldboten an der Detmolder Straße in Wilmersdorf. Sie bedrohten den Mann mit einer Schusswaffe und entrissen ihm den Geldkoffer mit einer halben Million Euro.
Am 31. Juli haben vier Räuber einen Geldboten in einer Postbank-Filiale im Karstadt-Kaufhaus am Hermannplatz in Neukölln überfallen. Dabei versprühten sie Reizgas und versuchten, dem Mitarbeiter einen Geldkoffer zu entreißen. Ohne Erfolg, sie flüchteten in einem Auto ohne Beute. Durch das Reizgas wurden mehrere Personen verletzt und etwa 150 Polizisten durchsuchten das Kaufhaus. Während des Polizeieinsatzes fuhren die U-Bahnen der Linien 7 und 8 ohne Halt an der Station Hermannplatz durch.
Am 4. August folgte ein Überfall auf die selbe Bankfiliale in Wilmersdorf wie im Juni. Die Täter rammten mit einem Wagen ein Fenstergitter und gelangten in das Gebäude. Ein Wachmann tauchte auf, mehrere Schüsse wurden abgefeuert, der Mann wurde getroffen. Die Täter zündeten das Auto an und liefen zur nahe gelegenen Autobahn 100, wo ein Fluchtfahrzeug wartete. Am nächsten Tag sperrte die Polizei für umfangreiche Fahndungsmaßnahmen mit speziellen Spürhunden die Stadtautobahn. Gefasst wurden die Täter bisher nicht. (mit dpa)