Berlin. In der Nacht zu Sonntag haben Unbekannte auf der Kreuzung Rigaer Straße und Zellestraße in Friedrichshain Barrikaden errichtet und in Brand gesetzt. Alarmierte Polizisten wurden von dem Dach eines Wohnhauses aus mit Steinen beworfen.
Wie die Polizei mitteilte, hatte ein Zeuge gegen 2.45 Uhr die Polizei und die Feuerwehr zu der Kreuzung alarmiert, als er ein brennendes Toilettenhäuschen und Flammen an zwei abgestellten Autos bemerkt hatte. Andere Zeugen berichteten auch von Baustellen-Absperrungen, die in Flammen standen. Als die alarmierten Polizisten einer Einsatzhundertschaft ihren Mannschaftswagen verlassen hatten, wurden sie vom Dach eines Wohnhauses mit Kleinpflastersteinen beworfen. Dabei schlugen Steine in das Fahrzeugdach ein und beschädigten es. Verletzt wurde durch die Steinwürfe niemand.
Erst als sich die Lage beruhigt hatte, konnten die angerückten Feuerwehrleute das Feuer löschen. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers war das Feuer schnell gelöscht, verletzt wurde niemand.
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Rigaer Straße: Gewerkschaft der Polizei spricht von versuchten Tötungsdelikten
Das Toilettenhäuschen und die beiden abgestellten Fahrzeuge, zwei VW, wurden bei dem Brand beschädigt. Die weiteren, noch andauernden Ermittlungen führt der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt.
„Die gestrige Nacht zeigt uns auf ein Neues, dass es im Bereich Rigaer Straße immer wieder Menschen gibt, denen die Gesundheit anderer vollkommen egal ist, wenn sie ihre Gewalt- und Zerstörungsfantasien ausleben. Das Spielen mit Feuer ist nicht nur an Silvester hochgefährlich und wir sind dankbar, dass die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr Schlimmeres verhindert haben“, sagte Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP). „Dass sie dabei mit Steinen beworfen werden, ist entsetzlich und gehört entsprechend bestraft. Das sind versuchte Tötungsdelikte und wir sind heilfroh, dass dabei kein Kollege verletzt wurde.“
Im Umfeld der Rigaer Straße kommt es immer wieder zu Angriffen auf Polizisten durch linksextremistische Straftäter.