Die Berliner Polizei war am Donnerstagnachmittag an der Rummelsburger Bucht im Einsatz. Wie die Polizei zunächst gegen 14 Uhr über Twitter mitteilte, wurden dort behördlich genehmigte Baumfällungen auf einem Baugrundstück vorgenommen. Bei einem Protest dagegen soll es zu Straftaten gekommen sein.
Dabei gehe es vor allem um versuchte gefährliche Körperverletzung, sagte eine Polizeisprecherin. „Derzeit steht der Vorwurf im Raum, dass dort mit pyrotechnischen Gegenständen auf die Baumarbeiter geworfen worden sein soll.“
Das sei der Hauptgrund gewesen, weshalb die Polizei dort Personalien feststellte und die vor Ort anwesenden Personen kontrollierte. Außerdem sei es zu Hausfriedensbrüchen und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz gekommen.
Personen mussten zum Teil von Bäumen geholt werden
Zum Teil wurden laut Polizei Bäume bestiegen und „baulich verändert“. Einige Personen hätten die Bäume nach Aufforderung selbstständig wieder verlassen, so die Sprecherin weiter. „Teilweise mussten sie auch von uns gesichert runter gebracht werden.“ Die Polizei stellte zudem klar, dass eine Räumung der dortigen Wagenburg „Sabotgarden“ nicht geplant sei.
Die Polizei war mit Beamten aus zwei Einsatzhundertschaften vor Ort. Bis Redaktionsschluss konnte die Polizei keine Angaben über die genaue Anzahl der Einsatzkräfte machen. Denn zu diesem Zeitpunkt dauerten die Maßnahmen vor Ort noch an.
Protest gegen geplante Wasserlandschaft
In der Rummelsburger Bucht nächtigen seit Monaten zahlreiche Obdachlose. Ein Investor plant, dort den Wasserpark „Coral World“ zu bauen. Der umstrittene Bebauungsplan wurde im April 2019 von der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg genehmigt. Eine Bürgerinitiative hatte zuvor 1000 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt.
Der geplante Park soll aus Wassergärten, Terrassen, Bassins und Pflanzflächen bestehen. Außerdem ist eine Regenwaldlandschaft geplant. Die Investitionssumme liegt bei etwa 40 Millionen Euro. Rund 500.000 Besucher pro Jahr werden erwartet.