Berlin. Im Fall des angeschossenen Spätkauf-Mitarbeiters in Berlin-Charlottenburg hat die Berliner Polizei einen 27 Jahre alten Tatverdächtigen festgenommen. Gegen den Mann wurde Haftbefehl wegen versuchten Raubmordes erlassen, teilte die Polizei am Sonnabendabend auf Twitter mit. Er sei am späten Freitagabend an der Röntgenstraße von Beamten eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) festgenommen worden.
Nach Zeugenberichten wurde der Verdächtige gegen 23 Uhr aus einem Auto heraus festgenommen. Das soll ohne Widerstand des mutmaßlichen Täters geschehen sein.
Zwei Männer hatten in der Nacht zu Mittwoch einen Späti an der Goethestraße überfallen und einen 35 Jahre alten Mitarbeiter angeschossen. Sie flüchteten. Das Opfer kam schwer verletzt in ein Krankenhaus und wurde dort notoperiert. Die Ermittlungen zu der noch unbekannten Person, die den Verdächtigen begleitet hatte, dauern an.
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Schüsse in Späti in Charlottenburg: Tatmotiv noch unklar
"Neben politischen Motiven lassen sich derzeit auch eine Raubtat oder andere persönliche Motive nicht ausschließen", twitterte die Berliner Generalstaatsanwaltschaft dazu am Donnerstag auf Twitter.
Zuvor hatte die Kurdische Gemeinde Deutschland die Vermutung geäußert, es habe sich um eine politische Tat gehandelt. Nach Angaben des Vereins handelte es sich bei dem Opfer um einen kurdischen Kiosk-Besitzer.
Bereits Anfang der Woche war es zu einer ähnlichen Straftat gekommen. Gegen einen Verdächtigen, der einen 29-Jährigen in Berlin-Reinickendorf niedergestochen haben soll, wurde Haftbefehl erlassen. Dem 20-Jährigen wird versuchter Mord vorgeworfen, er wurde bereits am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt.