„Ein guter Helm sowie eine Laterne retteten ihm das Leben“, schrieb das Berlin Story Museum. Die Polizei zog am Wochenende zwei Raser samt Fahrzeugen aus dem Verkehr. Wieland Giebel wurde bei einem Unfall schwer verletzt.

Die Berliner Polizei hat am Wochenende ein weiteres Mal rücksichtlose und gemeingefährliche Raser samt ihrer Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen. Die beiden betroffenen jungen Männer (18 und 20 Jahre alt) waren am frühen Sonnabendabend in Kreuzberg und Schöneberg unterwegs. In einem Fall wurde Wieland Giebel, Kurator von Berlin Story und Verleger, mit seinem Rad erfasst und schwer verletzt. „Ein guter Helm sowie eine Laterne retteten ihm das Leben“, schrieb das Berlin Story Museum. Wieland war gerade mit dem Rad vom Berlin Story Bunker auf dem Heimweg.

In Kreuzberg befuhr ein 18-jähriger Fahranfänger gegen 17 Uhr mit einem PS-starken Audi A8 die Anhalter Straße in Richtung Wilhelmstraße. Zeugen berichteten der Polizei, der junge Mann sei ihnen während seiner Fahrt mehrfach durch Drängeln und dichtes Auffahren aufgefallen. An der Kreuzung Anhalter- und Wilhelmstraße überholte er zunächst einen vor ihm fahrenden Wagen und raste dabei mit quietschenden Reifen in den Gegenverkehr, der nur durch eine Gefahrenbremsung einen Unfall vermeiden konnte.

Wieland Giebel liegt auf der Intensivstation. Er wird mehrere Wochen ausfallen.
Wieland Giebel liegt auf der Intensivstation. Er wird mehrere Wochen ausfallen. © Privat

Anschließend bog er den Zeugen zufolge erneut mit quietschenden Reifen nach links in die Wilhelmstraße ein, erfasste den 69-Jährigen Giebel und prallte schließlich gegen einen Ampelmast, der durch die Wucht des Aufpralls aus der Verankerung gerissen wurde. Der schwer verletzte Radfahrer wurde von Rettungskräften in eine Klinik gebracht, der Audi und der Führerschein des 18-Jährigen wurde von den alarmierten Polizeibeamten beschlagnahmt.

Illegales Autorennen in Schöneberg

Knapp zwei Stunden später wurden Polizisten in Schöneberg Zeugen eines illegalen Autorennens. Gegen 18.45 Uhr bemerkten die Zivilbeamten auf der Bülowstraße einen 20-Jährigen, der in seinem Mercedes vor einer roten Ampel immer wieder den Motor aufheulen ließ. Zugleich sollen sich der 20-Jährige und ein ebenfalls wartender VW-Fahrer durch Blicke auf ein Rennen verständigt haben. Als die Ampel auf Grün sprang, rasten beide Männer mit durchdrehenden Reifen davon. Die Beamten folgten den Rasern, hatten allerdings aufgrund der halsbrecherischen Geschwindigkeit beider Fahrer Probleme, sie einzuholen, ohne sich und andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden.

An der Kreuzung Bülow- und Potsdamer Straße bog der VW plötzlich in die Potsdamer Straße ein, der Mercedes-Fahrer hingegen beschleunigte nochmals und fuhr geradeaus weiter. Erst als der 20-Jährige wegen eines vor ihm fahrenden Pkw abbremsen und die Spur wechseln musste, konnten die Beamten sich vor dem Wagen setzen und diesen zum Anhalten zwingen. Fahrzeug und Führerschein des Mercedes-Fahrers wurden beschlagnahmt. Der 20-Jährige telefonierte noch vor Ort mit seinem Anwalt und legte dann gegen die Beschlagnahme Widerspruch ein.