Berlin. Bei einer blutigen Auseinandersetzung in Kreuzberg ist in der Nacht zu Mittwoch ein 16-Jähriger lebensgefährlich verletzt worden. Nach Angaben der Polizei wurde dem Jugendlichen kurz nach Mitternacht von einem bislang unbekannten Täter eine tiefe Schnittwunde am Hals zugefügt. Die Tatwaffe war nach ersten Erkenntnissen ein abgebrochener Flaschenhals. Das Opfer der Attacke wurde noch am Tatort von einem Notarzt behandelt und anschließend von Rettungskräften in eine Klinik gebracht, nach einer sofortigen Notoperation besteht keine Lebensgefahr mehr.
Der Vorfall ereignete sich an der Skalitzer Straße. Die bisherigen Ermittlungen eines Fachkommissariats der Polizeidirektion 5 ergaben, dass es bereits vor der Tat vor dem Aufgang zum U-Bahnhof eine verbale Auseinandersetzung zwischen Täter und Opfer gegeben habe. Worum es dabei ging, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Berichte, wonach der Streit in Zusammenhang mit Drogengeschäften im nahe gelegenen Görlitzer Park stehen könnte, bezeichnete die Polizei am Mittwoch als „reine Spekulation“, zu der sie sich nicht weiter äußern werde. Zeugen der Tat hatten zunächst lediglich die Feuerwehr alarmiert. Die Polizei wurde auf die Tat erst aufmerksam, nachdem Beamte einer Zivilstreife das an der Skalitzer Straße stehende Rettungsfahrzeug der Feuerwehr gesehen haben.
Ermittelt werde in dem Fall „in alle Richtungen“, hieß es am Mittwoch bei der Polizei. Auch wenn Zusammenhänge mit dem Drogenmilieu zunächst als Spekulationen bezeichnet wurden, ist dies für die Ermittler durchaus einer von mehreren möglichen Hintergründen der Tat, wie ein Beamter auf Nachfrage einräumte. Der Görlitzer Park einschließlich des nahen U-Bahnhofs gehört ebenso wie die ganz in der Nähe befindliche Gegend rund um den U-Bahnhof Hallesches Tor als einer der Brennpunkte des Drogenhandels in Berlin.
Dort kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Gruppen, ganz besonders, seit vor einigen Jahren die angestammten, überwiegend arabisch-stämmigen Dealer Konkurrenz von Afrikanern bekamen. Anwohner beklagen seither häufige Schlägereien, bei denen regelmäßig auch Messer zum Einsatz kommen.
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