Berlin. Nach einer Verfolgungsjagd durch die Neuköllner Straßen hat die Polizei in der Nacht von Montag zu Dienstag einen 28-jährigen Intensivtäter festgenommen. Der polizeibekannte Mann saß bis vor Kurzem noch eine Haftstrafe ab, kam aber im vergangenen Februar zur Bewährung auf freien Fuß.
Polizisten des Abschnitts 55 fiel der 28-Jährige gegen 0.30 Uhr mit einem VW Lupo auf, als er durch die Emser Straße, eine Einbahnstraße, in falsche Richtung fuhr. Als die Beamten den Mann zum Anhalten aufforderten, raste er nach Angaben der Polizei „ohne Rücksicht auf Verluste“ über zahlreiche Straßenzüge. Dabei missachtete er rote Ampeln und Vorfahrtsregeln. Mehrere andere Autofahrer wurden so zu Gefahrenbremsungen gezwungen, hieß es. Er soll laut Zeugen mit zum Teil mehr als 100 Kilometern in der Stunde durch die schmalen Straßen gerast sein.
Von der Emser Straße flüchtete der Mann über folgende Straßen: Hermannstraße, Schierkerstraße, Altenbraker Straße, Thomasstraße über Karl-Marx-Straße und Karl-Marx-Platz zum Richardplatz, Richardstraße, Berthelsdorfer Straße, Donaustraße, Böhmische Straße, Richardstraße, Schöneweider Straße, Wipperstraße, Braunschweiger Straße über Schudomastraße. Auf die Kreuzung Braunschweiger Straße und Schudomastraße hatte die Polizei einen Funkwagen gestellt, um den Flüchtenden zu stoppen.
28-Jähriger rast mit dem Auto auf eine Polizeisperre zu
Nach Polizeiangaben raste der 28-Jährige aber mit so hoher Geschwindigkeit auf den Polizeiwagen zu, dass sich die Beamten gezwungen sahen, den Einsatzwagen zur Seite zu fahren, um einen schweren Aufprall zu verhindern. An der nächsten Kreuzung Ecke Brusendorfer Straße wartete aber ein Gruppenwagen der Polizei. Dort war die Lücke zu klein, und der VW Lupo prallte gegen den Polizeiwagen. Dabei wurden drei Polizisten leicht verletzt, es entstand aber erheblicher Sachschaden. Der Intensivtäter versuchte, die Flucht zu Fuß fortzusetzen. Dabei kletterte er über einen verletzten Beifahrer und wollte durch ein Beifahrerfenster flüchten.
Polizisten der 12. Einsatzhundertschaft nahmen den gewalttätigen Mann fest. Bei der Festnahme wurden zwei Beamte verletzt. Die beiden 22- und 25-jährigen Mitfahrer des Mannes kamen mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus. Laut Polizei war der VW nicht zugelassen und versichert. Die Kennzeichen waren von einem anderen Pkw gestohlen. Bei der Durchsuchung des Pkw fanden die Beamten Betäubungsmittel und mutmaßliches Einbruchswerkzeug. Der Festgenommene ist nicht im Besitz eines gültigen Führerscheins und fuhr vermutlich unter Drogeneinfluss. Laut Polizei saß er wegen ähnlicher Delikte noch bis vergangenem Februar in Haft. Zwecks Erlass eines Haftbefehls wird der Mann einem Haftrichter vorgeführt.
Mit einem Verkehrsunfall und zwei verletzten Männern endete am Montagabend ein Beschleunigungsrennen auf der Stadtautobahn in Charlottenburg. Zeugen gaben an, dass sich ein Quadfahrer und ein 25-jähriger Audi-Fahrer gegen 18.10 Uhr auf der Stadtautobahn A111 auf Höhe der Ausfahrt Heckerdamm ein Rennen geliefert haben sollen. Das Quad und der Audi waren in südlicher Richtung auf der Autobahn unterwegs. An der Abfahrt Heckerdamm soll der 20 Jahre alte Quadfahrer beim Bremsen die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren haben. Das Quad kam ins Schleudern und kippte um. Der Fahrer und sein Sozius kamen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.
Bereits am Montagnachmittag wurde ein Mann bei einem Verkehrsunfall auf der Stadtautobahn in Wilmersdorf schwer verletzt. Nach bisherigen Erkenntnissen war ein 29-jähriger Mann gegen 16 Uhr auf der Stadtautobahn A100 in Richtung Anschlussstelle Hohenzollerndamm unterwegs. Dabei fuhr er laut Zeugen mit seinem BMW auf der mittleren Fahrspur. Andere Verkehrsteilnehmer wollen zudem bemerkt haben, dass der 29-Jährige zu schnell unterwegs gewesen sein soll. Aufgrund des stockenden Verkehrs zwischen der Autobahnzufahrt Detmolder Straße und der Ausfahrt Schmargendorf musste der Mann seinen BMW abbremsen. Nach Angaben der Polizei hatte der 29-Jährige dabei offenbar die Kontrolle über seinen Pkw verloren. Der BMW sei ausgebrochen und auf einen Hyundai im mittleren Fahrstreifen und einen Mercedes im rechten Fahrstreifen aufgefahren, hieß es.
Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Mercedes an einem vor ihm rollenden VW-Transporter vorbeigeschoben, wobei der Transporter beschädigt wurde. Der BMW-Fahrer erlitt bei dem Unfall Kopfverletzungen und kam in ein Krankenhaus. Die 45-jährige Mercedes-Fahrerin, ihr 14-jähriger Beifahrer, die 54 Jahre alte Hyundai-Fahrerin und der 32-jährige Transporterfahrer blieben unverletzt. Der BMW und der Mercedes mussten abgeschleppt werden. Gegen 17 Uhr konnte die Polizei den rechten und mittleren Fahrstreifen wieder für den Verkehr freigeben.
