Betrugsvorwürfe

Razzia bei Polizistengewerkschaft BDK in Berlin

BDK-Vorsitzender André Schulz

BDK-Vorsitzender André Schulz

Foto: Karlheinz Schindler / dpa

Wegen Betrugsvorwürfen gegen den Vorsitzenden André Schulz gab es am Montag in der Berliner Geschäftsstelle des BDK eine Razzia.

Berlin. Wegen Betrugsvorwürfen gegen den Vorsitzenden des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, André Schulz, ist dessen Hamburger Privathaus durchsucht worden. Die Staatsanwaltschaft Hamburg bestätigte am Dienstag, dass es am Vortag parallel hierzu auch eine Razzia in der Geschäftsstelle des Verbandes in Berlin gegeben habe. Es seien Beweismittel sichergestellt worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Details nannte sie nicht. Dem BDK-Chef wird vorgeworfen, Bezüge zu Unrecht kassiert zu haben, was er bestreitet. Zuvor hatten Medien über die Razzien berichtet.

Es geht um das Beschäftigungsverhältnis des Kriminalhauptkommissars bei der Polizei Hamburg. Schulz hatte vereinbart, dass er von 2014 an nur noch zu 50 Prozent arbeiten sollte. Damals war er BDK-Chef geworden. Entsprechend wurde die Vergütung halbiert. Schulz wird jedoch vorgehalten, keine 20 Stunden gearbeitet und dennoch 50 Prozent Gehalt erhalten zu haben.

Schulz hatte im November 2017 mitgeteilt, dass er seine dienstlichen Aufgaben im vereinbarten Rahmen für die Polizei Hamburg wahrgenommen habe. Er habe zu keinem Zeitpunkt irgendwen über seine Beschäftigung getäuscht. Der Anwalt von Schulz sagte dem „Spiegel“, er betrachte die strafrechtlichen Vorwürfe als „nicht nachvollziehbar“. BDK-Vize Sebastian Fiedler verteidigte Schulz in der „Welt“: „Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, die uns heute bekannt gegeben wurden, erschließen sich mir nicht.“

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( dpa )