Gegen das neue Hotel am Oranienplatz gab es von Anfang an Proteste. Jetzt wurden sogar Scheiben eingeschlagen.
Einschlaglöcher und lange Risse ziehen sich wie Spinnennetze durch die Fensterfront des Hotels „Orania.Berlin“ am Oranienplatz. Mehrere Unbekannte haben in der Nacht zu Dienstag die Glasscheiben im Erdgeschoss des Kreuzberger Hotels zerstört.
Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes habe gegen 3.20 Uhr ein lautes Geräusch gehört und sei diesem nachgegangen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Beim Nachsehen soll er mehrere in schwarz gekleidete Personen in Richtung Naunynstraße flüchten sehen. Derzeit ermittelt der Staatsschutz, ob es sich bei dem Vorfall um eine politisch motivierte Tat handelt, sagte eine Sprecherin der Polizei Berlin. Das Hotel selbst wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern. Auf Anfrage der Berliner Morgenpost teilte die Hotel-Sprecherin Nora Durstewitz mit: „Wir bestätigen den Vorfall, nehmen aber keine Stellung.“
Das Hotel Orania.Berlin eröffnete Ende August im denkmalgeschützten Gebäude des ehemaligen Kaufhauses Brenninkmeyer. Zuvor stand das Haus an der Ecke zur Oranienstraße etwa zehn Jahre lang leer. Das „Orania.Berlin“ ist ein Schwester-Hotel von Schloss Elmau, dem Luxushotel in den bayerischen Alpen. Noch vor der Hoteleröffnung sorgte das Projekt, das sich nur wenige hundert Meter vom linken Kulturzentrum SO36 entfernt befindet, eine Diskussionen und Protestaktionen. Anwohner und ortsansässige Geschäftstreibende befürchten die zunehmende Verdrängung und den Wandel des Kreuzberger Kiezes.

Bayerisches Luxushotel eröffnet Ableger am Oranienplatz
emb