Einen äußerst aggressiven Jugendlichen mussten Bundespolizisten am frühen Mittwochabend auf dem Berliner Hauptbahnhof vorläufig festnehmen. Er hatte zuvor einen Reisenden bespuckt und angegriffen.
Kurz nach 18 Uhr wartete das spätere Opfer auf dem Berliner Hauptbahnhof auf seinen Zug. Ein rauchender Jugendlicher lief an ihm vorbei und schnippte seine Zigarette in Richtung des 64-jährigen Mannes aus Bayern. Dieser reagierte mit einem verdutzten Blick. Das reichte dem 17-Jährigen offenbar aus, den Mann anzugreifen. Zunächst pöbelte und brüllte er den Bayern an, dann beleidigte und bespuckte er ihn.
Die Situation eskalierte, als sich der alkoholisierte Jugendliche (0,9 Promille Atemalkoholwert) schlagverstärkende Quarzsandhandschuhe überzog und mehrfach auf sein Opfer einschlug. Der Angegriffene konnte die Schläge abwehren, bis alarmierte Bundespolizisten den jungen Mann festnahmen.
Das Opfer wurde augenscheinlich nicht verletzt und konnte in seinen Zug steigen. Die Bundespolizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung. Der Jugendliche aus Sachsen-Anhalt ist bereits wegen Gewaltdelikten polizeibekannt. Die Beamten stellten neben den Quarzsandhandschuhen auch noch ein Taschenmesser sicher. Nach telefonischer Rücksprache mit seiner Mutter wurde er nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auf freien Fuß gesetzt.