Am Morgen warnte die Feuerwehr über das System “Katwarn“ vor Glatteis, Schneefall und Verwehungen. Die Meldung war ein Versehen.
Die Berliner Feuerwehr hat am Dienstagmorgen über das Katastrophenwarnsystem Katwarn vor einer Extremwetterlage gewarnt. Bis 10 Uhr habe in Berlin die Gefahr von Glatteis bestanden. "Durch gefrierenden Sprühregen Glatteis auf Straßen und Gehwegen!", hieß es in der Mitteilung, die um 7.39 Uhr als SMS und in der Smartphone-App zu lesen war.
Später stellte sich heraus, dass es beim Versenden der Warnung zu einem Fehler gekommen war. „Primär wollte die Feuerwehr Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer vor Glatteis warnen und um Vorsicht bitten“, sagte am Nachmittag ein Feuerwehrsprecher der Berliner Morgenpost.
Dabei seien versehentlich fertige Textbausteine falsch angeklickt und Meldungen aus älteren Alarmierungen übernommen worden. „Für diesen Fehler entschuldigen wir uns, bitten aber alle Berliner, den Katwarn-Meldungen weiterhin zu folgen und sie auch ernst zu nehmen.“

Die "Katwarn"-Meldungen wurden mit unterschiedlichem Inhalt versandt. In einigen war von "starkem Schneefall" und "Schneeverwehungen" die Rede, teils wurde dazu aufgerufen, Autofahrten grundsätzlich zu vermeiden. Das "Katwarn"-System verschickt individuelle Meldungen je nach Postleitzahl an die Nutzer.
Ein Sprecher der Berliner Feuerwehr warnte explizit vor örtlicher Glatteisbildung. Eine Warnung vor "Schneeverwehungen" sei aber übertrieben und auf einen Fehler im Katwarn-System zurückzuführen, sagte er der Berliner Morgenpost bereits am Vormittag. Es sei auch nicht notwendig, zwingend das Auto stehen zu lassen. Man sollte allerdings - im Hinblick auf das örtlich mögliche Glatteis - vorsichtig und angepasst fahren.
Die Berliner Feuerwehr ist im Ausnahmezustand
Ab 9.31 Uhr bis etwa 12 Uhr galt bei der Berliner Feuerwehr der Ausnahmezustand, sagte ein Feuerwehrsprecher der Morgenpost. Freiwillige Feuerwehrleute hätten teilweise die Besatzungen von Rettungswagen verstärkt.
Damit reagiere man vorsorglich auf die erhöhten Einsatzzahlen. 141 Rettungseinsätze insgesamt verzeichneten die Retter seitdem. Der Alarmierungsgrund sei hauptsächlich "Notlage von Personen". Was für Einsätze im Detail vorlagen, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen. Die Auslastung der Retter sei allerdings hoch. Seit 5 Uhr morgens verzeichnete die Feuerwehr rund 350 Einsätze.
Auch am frühen Vormittag habe es glättebedingte Unfälle gegeben, darunter Stürze auf Gehwegen. Die Zahl der Einsätze entsprach am Morgen Angaben der Feuerwehr zufolge aber noch dem Durchschnitt.
Zahlreiche Unfälle auch in Brandenburg
Eine amtliche Warnung vor Glatteis gab es am Vormittag auch in Brandenburg. Betroffen waren laut Deutschem Wetterdienst alle Landkreise Brandenburgs außer Ostprignitz-Ruppin. Autofahrer sollten vorsichtig fahren oder ihren Wagen gleich stehen lassen, hieß es. Die Warnung galt bis 10 Uhr.
Die Brandenburger Polizei warnte beim Kurznachrichtendienst Twitter vor der Rutschgefahr durch Glatteis:
In Brandenburg kam es am Vormittag zu mehreren witterungsbedingten Unfällen. In fast allen Fällen blieb es bei Blechschäden, sagte ein Polizeisprecher. „Von den insgesamt 83 Unfällen zwischen 0 und 12 Uhr waren nur sieben auf den Witterungseinfluss zurückzuführen“, erklärte er.
So rutschte in Hohen Neuendorf (Oberhavel) ein Auto auf glatter Straße gegen einen Baum. In Potsdam und Großziethen (Dahme-Spreewald) rammten Autofahrer geparkte Wagen. In Frankfurt (Oder) schlitterte ein Fahrer gegen ein Verkehrsschild und in Fürstenwalde (Oder-Spree) rutschte ein Auto durch einen Zaun.
BM/seg