Alles Gute kommt von oben, heißt es. Manchmal ist es aber auch nur ein Eisbrocken in der Größe eines fünf Liter fassenden Wassereimers. Klaus Blankenhagen war Dienstagmittag in einer Wohnung im Geinsheimer Weg (Köpenick) mit Hausmeisterarbeiten beschäftigt, als er einen lauten Knall hörte, wie der 64-Jährige der Berliner Morgenpost sagte.
Der Hausmeister eilte in die Richtung, aus der der Knall gekommen war und sah die Bescherung. Ein Eisbrocken hatte das gläserne Dach eines Freigangs durchschlagen, der mehrere Wohnungen in einer Anlage verbindet. Er habe nach oben geschaut und ein Flugzeug gesehen, das in etwa 300 Metern über das Haus flog, so der Hausmeister.
Der Geinsheimer Weg liegt in der Einflugschneise des Flughafens Schönefeld. Blankenhagen alarmierte die Polizei, die später via Twitter eine launige Mitteilung mit dem Titel "Dachschaden in Köpenick" absetzte.
Sowohl die Polizei als auch der Hausmeister gehen derzeit davon aus, dass sich der Eisbrocken von dem überfliegenden Flugzeug gelöst hat. Wie die Polizei weiter mitteilte, wurden bei dem Vorfall sechs Drahtglasplatten durchschlagen und eine drei Meter lange Dachrinne abgerissen. Außerdem habe es einen Riss in einer Tür im Obergeschoss des Hauses gegeben.
Klaus Blankenhagen ist auch zwei Tage nach dem Eisklumpen-Vorfall geschockt. "Zum Glück ist niemand erschlagen worden", sagte der 64-Jährige der Berliner Morgenpost.
Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Eine Bestätigung, dass der Eisbrocken tatsächlich von einem Flugzeug stammt, gibt es noch nicht.
Dem Luftfahrt-Bundesamt sind Fälle wie in Köpenick bekannt. Grund für eine Eisklumpenbildung am und durch das Flugzeug selbst sei in vielen Fällen ein undichtes Anschlussventil des Toiletten- oder Brauchwassersystems. Austretende Tropfen könnten gefrieren und durch weitere Tropfen zu größeren Eisbrocken anschwellen. Komme ein Flugzeug beim Landeanflug in wärmere Luftschichten, könnten die Eisklumpen abfallen. "So sensationell ein solcher Vorfall auch sein mag, er ist äußerst selten", teilt das Luftfahrt-Bundesamt in einem Merkblatt mit.