Erneut sind Streitigkeiten auf einem Kinderspielplatz so eskaliert, dass Menschen verletzt wurden und die Polizei mit einem größeren Aufgebot eingreifen musste. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, hatten sich am Donnerstagabend kurz vor 21.30 Uhr zunächst nur zwei kleine Jungen an der Grenzallee in Neukölln gestritten. Weil sich nach und nach jedoch immer mehr Erwachsene einmischten, kam es wieder zu einem Polizeieinsatz. Erst 24 Stunden vorher war etwas ganz Ähnliches passiert: Nach Streitigkeiten auf einem Spielplatz in Moabit mussten am Ende 90 Beamte eingesetzt werden, um für Ruhe zu sorgen.
Als die alarmierten Beamten am Donnerstagabend an der Grenzallee eintrafen, waren bereits 50 Mitglieder von zwei Großfamilien an einem Gerangel beteiligt. Die Besatzungen mehrerer Funkstreifenwagen waren nötig, um die beiden Parteien zu trennen. Schon beim Eintreffen der ersten Funkstreife bemerkten die Einsatzkräfte auf dem Gehweg einen 30 Jahre alten Mann mit einer blutenden Platzwunde an der Augenbraue. Der Betroffene gab gegenüber den Beamten an, er sei zuvor von vier Unbekannten mit Messern und einem Gewehr bedroht und schließlich einer Flasche geschlagen worden. Danach seien diese Männer gemeinsam mit einem Auto davon gefahren.
Hochschwangere geschlagen
Bereits während die Polizisten die Anzeige aufnahmen, stellte sich heraus, dass der angegriffene 30-Jährige vor dem Zwischenfall eine schwangere Frau in einer Wohnung geschlagen haben soll. Die Hochschwangere kam nach Polizeiangaben vorsorglich zur Beobachtung in ein Krankenhaus. Der 30-Jährige benötigte indes nur ambulante medizinische Versorgung. Der Angriff auf die Frau könnte im Zusammenhang mit dem Massengerangel auf dem Spielplatz stehen, sagte ein Polizeisprecher. Die genauen Hintergründe der Auseinandersetzungen seien jedoch noch unklar. Die Kriminalpolizei der Direktion 5 führt die Ermittlungen.
Wie berichtet, war erst am Mittwochabend ein Streit zwischen zwei Frauen auf einem Kinderspielplatz an der Perleberger Straße in Moabit derart eskaliert, dass schließlich 70 Familienangehörige aufeinander losgingen. Einige der Beteiligten griffen während der Auseinandersetzung sogar einen Kontrahenten an, der bereits in einem Polizeiauto saß. Vor diesem Hintergrund waren schließlich 90 Polizeibeamte nötig, um die Lage einigermaßen zu beruhigen.
Nach Angaben eines Polizeisprechers ist die Auseinandersetzung in Moabit deutlich aggressiver verlaufen als jene an der Grenzallee in Neukölln. In Moabit waren neben zwei Frauen auch zwei Polizeibeamte im Verlauf der Massenschlägerei verletzt worden. Die Polizei ermittelt im Moabiter Fall wegen Körperverletzung, Bedrohung, Sachbeschädigung und Widerstandes.