75 Jahre nach der Pogromnacht haben Unbekannte ein Geschäft an der Rummelsburger Leopoldstraße mit Parolen der Nationalsozialisten beschmiert. Der Staatsschutz ermittelt.
Am Dienstag sind in Berlin-Rummelsburg antisemitische Schmierereien an einem Schaufenster entdeckt worden, wie die Polizei mitteilte. Unbekannte sollen „Kauft nicht bei Juden“ an die Scheibe geschrieben haben.
Mit dieser Parole hatte die Nationalsozialisten im April 1933 zum Boykott jüdischer aufgerufen. In Berlin beklebten SA-Truppen damals fast alle Geschäfte in der Innenstadt - und leiteten so die Judenverfolgung ein. Fünf Jahre später - in der Pogromnacht vom 9. zum 10. November - brannten dann die Synagogen.
Genau 75 Jahre danach wurden nun der Spruch an das Geschäfts an der Leopoldstraße geschrieben: Erste Ermittlungen der alarmierten Polizei ergaben, dass die Unbekannten in der Zeit vom 9. bis zum 12. November 10 Uhr die Schmierereien aufgetragen haben.
Die zuständige Hausverwaltung hat sich um die Beseitigung gekümmert. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die weiteren Ermittlungen übernommen - wegen Volksverhetzung.
BM