Auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee treiben Metalldiebe offenbar schon seit geraumer Zeit ihr Unwesen. An 16 Grabstellen seien Beschädigungen festgestellt worden. „Insgesamt wurden 47 Gegenstände aus Metall gestohlen“, sagte Maya Zehden, Sprecherin der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, am Montag. Der materielle Schaden belaufe sich auf rund 10.000 Euro, der immaterielle Schaden sei weitaus höher.
Mitarbeiter des Friedhofs hätten die Diebe offenbar gestört, so dass sie einige für den Transport bereits zerkleinerte und zusammengedrückte Gefäße liegen ließen und verschwanden, sagt die Sprecherin. Daraufhin seien die Grabstätten, darunter einige erst kürzlich sanierte, überprüft worden.
In Absprache mit der Polizei wurden jetzt die Sicherheitsvorkehrungen auf dem 1880 eröffneten Friedhof verstärkt. Vor zwei Wochen sei wegen des Buntmetalldiebstahls erstmals eine Anzeige erstattet worden. Der 40 Hektar große Jüdische Friedhof in Weißensee ist ein nationales Kulturdenkmal und gilt mit seinen 115.000 Gräbern als einer der schönsten Europas.