Zeugen haben am Freitagabend die Polizei zu einer Bushaltestelle am S-Bahnhof Hermannstraße nach Neukölln gerufen, weil zwei junge Männer gegen 21.50 Uhr ohne ersichtlichen Grund eine 21-jährige Frau geschlagen hatten. Anschließend waren die Männer in Richtung Silbersteinstraße geflüchtet.
Eine Polizeikommissarin versuchte, einen der beiden Flüchtigen zu stoppen. Dieser schlug ihr daraufhin ins Gesicht, wodurch die Polizistin zu Boden stürzte. Ein Polizeimeister, der ihr zu Hilfe eilte, erhielt Schläge ins Gesicht, gegen den Hinterkopf und den Oberkörper. Zwischenzeitlich hatte sich eine Personengruppe um die Polizeibeamten gesammelt, die schließlich bis auf 40 Personen anwuchs. Aus der Gruppe heraus wurde zunächst der Angriff auf den Polizeibeamten bejubelt, die Einsatzkräfte beleidigt und auch versucht, den zwischenzeitlich festgenommenen 17-jährigen Schläger aus dem Griff des Polizisten zu befreien.
Um sich die zunehmend aggressive Menschenmenge vom Leib zu halten, setzte der Beamte schließlich Pfefferspray und einen Mehrzweckstock ein. Als Unterstützungskräfte eintrafen, konnte der 17-Jährige endgültig festgenommen und in einen Funkwagen gebracht werden. Kurz darauf erschien an dem Fahrzeug ein 19-Jähriger und versuchte die Fahrzeugtür zu öffnen, um den Festgenommenen zu befreien.
Im weiteren Verlauf kam es zu einem Gerangel, in dem es dem Beamten gelang, den Angreifer zu Boden zu bringen und mit einer Handfessel zu fixieren. Dabei wurde der Polizist leicht an der rechten Hand verletzt. Die Beamten brachten die beiden Festgenommenen zur erkennungsdienstlichen Behandlung und Blutentnahme zum Polizeigewahrsam wo sie anschließend wieder entlassen wurden.
Die drei verletzten Polizeibeamten traten vom Dienst ab. Gegen die Tatverdächtigen wurden Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet.