Von wegen Golf ist nur etwas für alte Männer: von den rund 683.000 aktiven Golfern in Deutschland sind 36 Prozent weiblich. Nirgendwo in Europa ist der Frauenanteil im Golfsport höher. In den meisten Golfclubs heißt es Dienstags „Ladies only“, während die Herren meist Mittwochs unter sich bleiben.
So auch im Golfclub Wannsee, wo am vergangenen Dienstag das jährliche Benefizturnier der Damen stattfand. Um Spenden gebeten wurde in diesem Jahr für das Diakonie Hospiz Wannsee, nicht weit vom Golfclub entfernt. „Wir unterstützen gern Einrichtungen, für die sich unsere Mitglieder ehrenamtlich engagieren“, sagt Ladies Captain Britta Kiefer, die den Turniertag perfekt organisierte.
Der einzige auf dem Platz zugelassene Mann war Marshall Hans-Dieter Melzer, der die Spielerinnen mit frischem Obst und Pizza versorgte. Entgegen mancher Vorurteile geht es in Frauenflights mei-stens harmonisch zu – selbst unter „Hexen“.
Die Hexen auf dem Golfplatz
So lautet nämlich der traditionelle Name der Damengruppe in Wannsee. Entstanden ist er in den Zwanziger Jahren, als ein vom Club angestellter amerikanischer Golflehrer frühmorgens eine Runde auf dem Platz drehte. Er wähnte sich ganz allein, als plötzlich Golferinnen aus dem Wald auftauchten, die dort einen Ball gesucht hatten. Im Frühnebel erkannte er nur schemenhaft weibliche Gestalten in langen Kleidern und rief erschrocken aus: „The witches are coming!“ - Die Hexen kommen!
Attraktive Tombola-Preise und 10.000 Euro Spende
Der Name blieb hängen und die Hexen trafen sich nach einer entspannten Golfrunde mit ihren Gästen zum gesetzten Essen auf der Terrasse. Bei Tagliatelle mit Sommertrüffeln und Flanksteak wurde nur eine Netto-Siegerin gekürt: Britta Horstmann-Krause. Statt weiterer Golf-Preise gab es viele attraktive Tombola-Gewinne, darunter Handtaschen, Golfbags, eine Goldkette und ein Gutschein für ein Golfhotel in Österreich. Der größte Gewinner des Tages war das Diakonie Hospiz Wannsee: 10.000 Euro kamen beim Benefizturnier für den Förderverein des Hospizes zusammen.