Berlin. Gleich mehrere Premieren wird es beim 69. Bundespresseball am Freitagabend im Hotel „Adlon Kempinski“ geben. Für alle 1800 Gäste ist es der erste Ball nach zwei Pandemie-Jahren, für Michael Sorgenfrey ist es der erste Ball überhaupt in seiner Position als Geschäftsführender Direktor in dem Fünf-Sterne-Superior-Haus am Brandenburger Tor, ebenso für Mathis Feldhoff als Vorsitzender der Bundespressekonferenz. Zum ersten Mal muss der Ball ohne den traditionellen Eröffnungstanz des Bundespräsidenten auskommen.
Frank-Walter Steinmeier hatte seine Teilnahme vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs am Montag abgesagt. Er bedauere dessen Fernbleiben, ebenso wie das von Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock, so Feldhoff. Immerhin werde so aber jemand den ersten Walzer tanzen, der sich damit auskenne. Als Zeichen des Mitgefühls mit der Ukraine wurde der gesamte Ball zu einem Ball der Solidarität umgemünzt, die Eröffnung bestreiten deutsch-ukrainische Turniertänzer.
Bundespresseball mit Grußwort des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk
Zuvor ist eine Rede von Nataliia Fiebrig, Korrespondentin des ukrainischen Fernsehsenders 1+1 sowie stellvertretende Vorsitzende der Vereins der Auslandspresse geplant, sowie ein Grußwort des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk. Dazu gibt es ukrainische Musik und ukrainische Spezialitäten. In das kulinarische Konzept unter dem Motto „Horizonte“ hat Stephan Eberhard, Executive Chef des Hotels „Adlon Kempinski“, traditionelle ukrainische Dessertspezialitäten wie den Honigkuchen Mediwnyk und die Quarkbällchen Syrnyky einfließen lassen.
Auch auf die obligatorischen Austern und die Mitternachtscurrywurst muss in diesem Jahr aber niemand verzichten. Dem Glanz des Hauses entsprechend werden den Gästen, darunter Hubertus Heil, Claudia Roth, Christine Lambrecht und Katrin Göring-Eckardt, exklusive Foodstationen zwischen Ballsaal, Kaminzimmer, Wintergarten, und Restaurant „Sra Bua“ geboten. „Die Kulinarik steht dieses Mal ein bisschen im Hintergrund, aber wir freuen uns trotzdem, zu zeigen, was wir können“, so Eberhard.
Kulinarik und Spenden als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine
Es habe im Vorfeld nur wenige Stimmen gegeben, die das Stattfinden des Bundespresseballs in Zeiten des Krieges kritisiert haben, sagte Mathis Feldhoff vorab am Mittwoch. Er verwies auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der bei den Grammys betont hatte, jede Art der Unterstützung sei willkommen, nur Schweigen nicht. Beim Bundespresseball, der unter 2G-plus-Bedingungen mit Testpflicht stattfindet, werden Spenden für Hilfsprojekte von Reporter ohne Grenzen gesammelt, die auch der Bundespräsident unterstützt.