Berlin. Unsere Reporter begegnen Menschen, die etwas bewegen: Ein Spaziergang mit Luisa Neubauer, Hauptorganisatorin von „Fridays for Future“.
Ich treffe Luisa Neubauer mitten in Berlin, und in Europa ist Krieg. Diese Worte zu schreiben, macht mich fassungslos. Sie und ich zählen nicht mehr zu einer Generation, sie ist mit 25 Jahren „Z“, ich mit 29 Jahren „Y“. Aber wir beide sind, anders als unsere Eltern und Großeltern, in einer Zeit aufgewachsen, die nicht mit einer Kriegsangst verbunden war. Wir haben nicht erlebt, wie der Kalte Krieg das Leben in diesem Land teilweise beherrscht hat. Wir haben nicht erlebt, was es heißt, in Sorge vor einem Ernstfall zu sein. Wir konnten uns in einer falschen Sicherheit wägen, wie sich nun herausstellt. Denn mit dem 24. Februar wird die Angst vor einem großen Krieg langsam real. Während wir uns an der Ebertsbrücke nahe dem Bode-Museum kennenlernen, fallen nur rund 1300 Kilometer entfernt Raketen auf Städte, rollen Panzer auf Kiew zu und Menschen sterben, die Freiheit und Demokratie einfordern.