Hoppegarten

Von Pferdestärken und Pferdewetten

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Annika Schönstädt
Familienausflug: Bandleader Andrej Hermlin (r.) mit seinen Kindern David und Rachel

Familienausflug: Bandleader Andrej Hermlin (r.) mit seinen Kindern David und Rachel

Foto: Sergej Glanze / Glanze/Berliner Morgenpost

Der 128. Große Preis von Berlin hat am Sonntag wieder viel Prominenz auf die Rennbahn Hoppegarten gelockt.

Hoppegarten. Die Rennbahn Hoppegarten feiert in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag und ist damit eine echte Berliner Institution. Einen ähnlichen Ruf genießt Rennfahrerin Heidi Hetzer. Die 81-Jährige war am Sonntagnachmittag zum 128. Longines Großer Preis von Berlin gekommen. Angereist war sie stilecht mit Hut in einem Hispano-Suiza H6 von 1921. Das einzige noch verbleibende Modell dieses Oldtimers befinde sich in der Sammlung des verstorbenen Fürsten Rainier von Monaco, erzählte sie. Im Gegensatz zu Autos habe sie von Pferden aber gar keine Ahnung, „nur von Pferdestärken“.

Aufs Wetten wollte sie deshalb verzichten. „Ich verliere sowieso.“ Nur einmal habe sie vor Jahren tatsächlich 2000 Euro gewonnen. Damals habe ihr der Tierarzt einen Tipp gegeben. Hetzer veröffentlicht im September ihr Buch „Ungebremst leben“ über ihre Weltreise mit Oldtimer Hudo. Im November geht es für die Rastlose schon wieder weiter. Bei einer Fahrt durch Afrika will sie Anfang des kommenden Jahres auch Kenia besuchen, die Heimat von Andrej Hermlins Ehefrau Joyce. Der Bandleader war mit der ganzen Familie nach Hoppegarten gekommen. Sohn David genießt aktuell den freien Sommer nach dem soeben bestandenen Abitur.

Über die andauernden hohen Temperaturen und den damit verbundenen Besucheransturm freute sich aber auch Rennbahneigentümer Gerhard Schöningh. Der übernahm Hoppegarten im Jahr 2008 als Privatinvestor und verhalf der Galopprennbahn zwei Kilometer außerhalb der Berliner Stadtgrenze damit zu neuem Glanz. Dem konnte sich am Sonntag auch Michael Müller nicht entziehen.

Der Regierende Bürgermeister besuchte die Rennbahn erstmals seit 15 Jahren, freute sich über die „schöne Atmosphäre“ und überreichte den Ehrenpreis. Auf der Tribüne des Rennklubs von Tini Gräfin Rothkirch wurde derweil parteiübergreifend mitgefiebert. Auch Innensenator Andreas Geisel (SPD) und Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Bundestag, waren dabei, als Pat Cosgrave auf Best Solution den ersten Platz beim Großen Preis von Berlin holte.

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