Ein gemeinsames Konzert von Backstreet Boys, Take That, East 17, New Kids on the Block, Boyzone und N’Sync hätte in den 90er-Jahren wohl eine Massenhysterie ausgelöst. Da aktuell Buffalo-Plateauschuhe, Tattoohalsketten und Fila-Pullover ihr modisches Comeback feiern, hatte Thomas Hermanns am Donnerstagabend berechtigte Hoffnungen, dass die Berlin-Premiere seiner Show „Boybands Forever“ im Theater am Potsdamer Platz ähnliche Begeisterungsstürme auslösen würde.
„Die Berliner sind ja immer so cool, die muss man erst mal knacken“, so der „Quatsch Comedy Club“-Gründer. Seine Idee: eine musikalische Zeitreise zu Hits wie „Everybody“, „Relight My Fire“, „Babe“ oder „Back For Good“. Für die Rückkehr von Kreischalarm, performancegestählten Sixpacks und Stofftiergewitter sollen bis zum 4. Februar fünf Sänger sorgen, die jeweils einem Boygroup-Prototyp entsprechen: der Vorzeigeschwiegersohn, der süße Blonde, der Bad Boy, der Brudertyp und der Geheimnisvolle. Die Boyband seiner Jugend seien altersbedingt zwar die Bay City Rollers gewesen, so der 54-jährige Hermanns, „aber vielleicht durch die guten Songs oder die optischen Reize der jungen Männer“ habe er sich 20 Jahre später noch einmal neu verliebt. „Es sind großartige Popsongs, die nicht ohne Grund Welthits geworden sind, und das wollen wir bei der Arbeit hervorheben.“ Über den roten Teppich liefen am Abend auch prominente Groupies wie Rapper MC Fitti und Schauspielerin Susan Sideropoulos. „Ich habe in meiner Jugend wirklich jede Boygroup mitgenommen“, so die 37-Jährige. „Ich habe vor Hallen kampiert, vor Hotels gewartet und kannte alle Songs auswendig.“