Schon die Plane sei riesig gewesen. So riesig, dass er und sein Team eine Woche gebraucht hätten, „um sie erst mal glatt zu bügeln“. Christian Awe steht am Donnerstag vor dem „Kino Odeon“ in Schöneberg und erzählt, wie „Adanzé“ entstanden ist.
So heißt das 162 Quadratmeter große und von Reisen durch Burkina Faso inspirierte Bild des Berliner Künstlers und Baselitz-Schülers, welches er Stunden später vor geladenen Gästen an der Hauptstraße 117 enthüllt.
„Kunst soll nicht nur für die ‚Upper Class’ sein“, sagt Awe, „sondern für jedermann.“ Gefördert von der Copro Immobiliengruppe von Marc F. Kimmich hat Awe in den vergangenen sechs Monaten acht Schichten Farbe auf die Plane in einer Halle der Alten Börse in Marzahn aufgetragen. Mit Besen, Wischmopp, Dosen und drei Tonnen Steinen hat Awe gearbeitet. Horizontal, um das 250 Kilogramm schwere und 14 Meter lange Bild anschließend mit Hilfe von neun Menschen an der Fassade des Schönebergers Hauses anzubringen.
Zwei Jahre soll es dort Menschen zusammen führen und über die Kunst am Bau sprechen lassen. „Vorher bin ich darauf herum gelaufen“, sagt Christian Awe am Abend, als er sein Ergebnis betrachtet. „Es jetzt aus der Ferne und in der Vertikalen zu sehen – das ist schon riesig.“
Die drei Tonnen Steine, die zur Erstellung des Kunstwerkes als Schablone dienten, können gegen eine Spende an die Initiative Hauptstadt e. V. – den Hauptstadtpreis für Integration und Toleranz – erworben werden. (www.ihb.berlin/hauptstadtpreis)