Berlin. Es wirkt fast so, als könne Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) selbst kaum glauben, was er da gerade sieht: Zu seinen Füßen liegt der Roboterhund „Aibo“ und wackelt mit den Ohren. Das Gerät des japanischen Elektronikkonzerns Sony kann aber auch bellen oder mit dem Schwanz wedeln. Das sieht dann fast so aus wie bei einem richtigen Tier. Müller jedenfalls guckt und schüttelt den Kopf. Diese Technik, mag er jetzt vielleicht denken. Zuvor hatte er „Aibo“ bereits auf dem Schoß, kraulte das Plastikfell des Technik-Rackers. „Der ist stubenrein“, scherzt ein Sony-Mitarbeiter.
Mehr als zweieinhalb Stunden ist Berlins Regierungschef am Freitag auf der Elektronikmesse IFA unterwegs. Guido Beermann, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Messe-Chef Christian Göke und IFA-Veranstalter Hans-Joachim Kamp begleiten ihn. Müller schmust nicht nur mit „Aibo“, er malt, isst, trinkt und kocht an diesem Vormittag auch. Am Stand der Hausgeräte-Marke AEG schränkt er allerdings ein: „Ich kann mir Bratkartoffeln und Nudeln machen. Kochen würde ich das nicht nennen.“ Müller wendet dann das Steak, das vor seinen Augen in einer Pfanne brutzelt.
"Alexa, bau den BER fertig!"
Viele der Geräte, die Müller ausprobiert, denken mit. Der Herd kann dem Politiker sogar erklären, wie das Zubereiten eines Pfannkuchens funktioniert. Das Haus Müller sei aber noch kein „Smart Home“, sagt er während des Rundgangs der Berliner Morgenpost. Einiges sei zwar miteinander vernetzt, etwa Hifi und Fernsehen, aber noch lange nicht alle Haushaltsgeräte. Müller selbst hält sich übrigens nicht für sehr technikaffin: „Ich habe daran Spaß, aber ich kenne mich da nicht so mit den Details aus. Oft hilft mein Sohn“, erklärt er.
Auf der IFA lässt er sich das aber nicht anmerken. Am Stand des südkoreanischen Elektronikriesens Samsung greift er sich einen Stift und malt auf dem elektronischen Flipboard eine Comicfigur: große Augen, lockige Haare, zwei Zähne. Wer das sein soll, bleibt sein Geheimnis. Müller: „Ich hatte einen Gedanken im Kopf. Ich sage aber nicht, wer’s sein soll.“ Bei Amazons virtueller Assistentin Alexa verpasst es Müller allerdings, die richtigen Befehle zu erteilen. „Alexa, bau den BER fertig!“, hätten sich Berliner gewünscht. Vielleicht gelingt der Technik das ja bei der nächsten IFA.
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