Berlin. Am Mittwochmittag fallen noch Späne auf der IFA. Messebauer geben den Ständen in der Halle 26 an diesem Tag den letzten Feinschliff. Spätestens Freitagmorgen müssen die Handwerker die Werkzeuge allerdings fallen lassen. Dann geht auf der weltgrößten Messe für Unterhaltungselektronik erneut der Vorhang für die neuste Technik auf. Messechef Christian Göke sagte am Mittwoch vor Journalisten, die IFA sei populärer denn je. „Die IFA steht für Qualität“, erklärte er. Keine andere Messe sei so international und gebe dem Markt so viele Impulse wie die IFA.
In diesem Jahr zeigen auf dem Messegelände unter dem Funkturm 1814 Aussteller ihre Produkte. Das ist ein neuer Rekord. Mit 161.200 Quadratmetern ist auch die Präsentationsfläche so groß wie noch nie. Im vergangenen Jahr zählte der Veranstalter 230.000 Besucher. Gut für die Aussteller: Nicht nur Fachpublikum kommt in die Messehallen. 2017 waren rund 40 Prozent der Gäste Privatbesucher. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK ist die Kauflaune der Deutschen ungebrochen. Das Konsumklima befinde sich derzeit auf einem „Allzeithoch“, sagte Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der Messe-Ausrichterin GFU. Hoch im Kurs stehen in diesem Jahr vor allem das Fernsehen und Smartphones. 2017 lief das Geschäft für die Aussteller gut. Einkäufer großer Händler orderten im vergangenen Jahr auf der IFA Waren im Wert von gut 4,7 Milliarden Euro.
Müller: „Die Welt von morgen ist in Berlin zu Gast“
Nach zwei Pressetagen öffnet die IFA am Freitag ihre Tore für alle Besucher. An diesem Tag will Berlins Bürgermeister Michael Müller (SPD) einen Messerundgang machen. Müller sagte am Mittwoch laut einer Mitteilung der Senatskanzlei: „Die Zukunftsmetropole Berlin begrüßt zur diesjährigen IFA Gäste aus aller Welt zu einem gigantischen Technikfestival. Die neuesten Trends aus der Welt der Consumer und Home Electronics werden hier auf dem Messegelände präsentiert.“ Die Welt von morgen sei bereits in Berlin auf dieser Leitmesse zu Gast.
In den IFA-Hallen stehen in diesem Jahr vor allem Trends wie künstliche Intelligenz und Sprachsteuerung von Geräten im Mittelpunkt. Die Messe habe ihre Funktion als Innovationstreiber der Märkte und als internationaler Treffpunkt und Marktplatz in diesem Jahr weiter ausbauen können, hieß es in einer Mitteilung. Dafür steht vor allem der Innovation-Hub IFA Next in Halle 26: Im vergangenen Jahr gab die Veranstaltung als Bühne für Start-ups, Forschungseinrichtungen und Entwicklungslabore ihr Debüt. In diesem Jahr habe sich die Ausstellungsfläche nahezu verdoppelt, so die Messe. 125 Start-ups aus 21 Ländern zeigen mehr Innovationen als je zuvor.
An den letzten beiden Messetagen bringen die Veranstalter mit der Shift Automotive die Themen autonomes und vernetztes Fahren auf die IFA. Auch Vertreter der großen Automobilkonzerne wollen im Rahmen der IFA Next darüber diskutieren, wie die Technologien Lebensstil und Mobilität aus Sicht der Konsumenten verändern werden. Die IFA nutzt in diesem Jahr zudem auch wieder Flächen abseits des Messegeländes unter dem Funkturm: In der Station am Gleisdreieck findet vom 2. bis 5. September der Handelsplatz IFA Global Markets statt. Zulieferer und Hersteller treffen dort auf Kunden und Partner aus den Branchen Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte.