Charlottenburg. Das “Samos“ in Charlottenburg bietet traditionelle Spezialitäten der griechischen Küche. Man fühlt sich fast wie im Urlaub.
Seit fast 33 Jahren betreibt Hristos Tsinggaropulos das griechische Restaurant „Samos“. Wobei er gar nicht von der gleichnamigen Insel stammt, sondern vom Festland, aus der Nähe von Thessaloniki.
Die Einrichtung ist ein wenig in die Jahre gekommen, der Toilettenbesuch gerät zum nostalgischen Erlebnis in puncto West-Berliner Gastro-Sanitärausstattung. Trotz des Alters ist alles gut in Schuss und sauber. Der Schankraum präsentiert sich im rustikalen Hellas-Dekor mit vielen Wein- und Ouzoflaschen auf Zierregalen. Den ersten Anisschnaps gibt es kurz nach der Bestellung, der Wirt persönlich bringt ihn auf einem Tablett vorbei.
In gewisser Weise ist der hochprozentige Magenputzer auch nötig, denn die Portionen im „Samos“ sind so, wie man sie von den „Griechen“ aus den 80er-Jahren kennt: sehr üppig. Geboten wird eine Auswahl an Klassikern, von den Vorspeisen mit einem Dutzend Pasten, Gemüse, Fisch und Fleisch über mächtige Grillteller bis hin zu reichhaltigen Fischplatten.
Mehr als reichhaltig war der Vorspeisenteller Orektika mit Tzatziki, Taramas, Auberginensalat, Knoblauchsalat, Feta-Käse, gefüllten Weinblättern, dicken weißen Bohnen, Tomaten, Gurke und Peperoni für 7,80 Euro. Hätte eigentlich gereicht, aber da lockten noch gegrillte Baby-Tintenfische als Vorspeise zu 8,50 Euro. Die Portion, die vom freundlichen Service zu Tisch gebracht wurde, wird in anderen Lokalen als Hauptspeise serviert und für mindestens die Hälfte mehr berechnet. Butterzart mit leichtem Biss perfekt gegrillt, dazu ein Viertelliter süffiger, trockener griechischer Hauswein, 4,60 Euro für 0,2 l. Fast wie Urlaub. Und natürlich brachte der Wirt mit der Rechnung dann auch noch einen Ouzo aufs Haus.
Samos Leibnizstraße 56, Tel. 883 61 11, täglich 12–24 Uhr, www.samos-berlin.de
fmr