Kreuzberg. In Bangkok würde es mit dem Draußensitzen bei dortigen Temperaturen funktionieren. Wenn es nicht regnen würde ... Beim Herbst in Berlin sitzt man im Thai-Restaurant „Bangkok City“ besser innen und in dem Raum mit lampionartigen Leuchten auch nett. Die Ziegelwände sind teils unverputzt, teils angedeutete Schilfdächer. Man nimmt einen Duft von Thailand wahr, wenn man denn dort schon einmal geurlaubt hat.
Ungewöhnlich für Berlin sind die Öffnungszeiten. In der Woche ist nachmittags geschlossen, am Wochenende wird erst am späten Nachmittag geöffnet. Die Karte hingegen ist klassisch mit modernen Einflüssen aufgestellt. Es gibt Suppen und bei den Hauptgerichten begegnet man Pad Thai, also gebratenen Reisnudeln, und Khao Pad, gebratenem Jasminreis. Das ist die Basis, zu allem kann man den Hauptakteur wählen: Mit Tofu ist es am preiswertesten, Huhn, Schwein und Rind liegen in der Mitte, am teuersten sind die Varianten mit Garnelen.
Das mit Huhn gespickte gebratene Wokgemüse „Pad Pak Ruamit“ hilft bei der kulinarischen Reise nach Fernost. Auch der zuvor verzehrte frische, knackige und pikante Papayasalat war einfach gut. Auch wenn er serviert wurde, bevor Gabel, Löffel und Stäbchen sowie die ungeöffnete Wasserflasche auf den Tisch kamen. Mit der „Normalbestellung“ hat man allerdings das aus der thailändischen Hauptstadt mitgebrachte Trendgericht „Burning Chicken“ nicht kennengelernt. Der ganze Vogel wird 24 Stunden in Kokosmilch, Ingwer, Zitronengras und anderen Gewürzen mariniert, dann mit Cointreau übergossen und flambiert (auf Vorbestellung). Das klingt sehr köstlich, liegt mit 34 Euro aber doch oberhalb unseres 20-Euro-Etats.
Bangkok City Mehringdamm 33, Mo.–Fr. 12–15.30 Uhr, 18–22 Uhr, Sbd.+So. 17.30–23 Uhr, Tel. 69 53 32 05, https://bangkokcity.de