Kreuzberg. Es schmeckt fulminant gut. Das Schweinesteak ist saftig, hat Biss, Aromen von Wald und Wiese, und ist perfekt gebraten. Keine Riesenportion, aber ausreichend. Dazu kross frittierte Karotten, eine wirkliche Alternative zu Pommes vom Erdapfel oder Süßkartoffeln. Weitere Dreingabe waren Portobellopilze in feinem Jus.
Die kürzlich eröffnete „Kumpel & Keule Speisewirtschaft“ ist die konsequente und erfreuliche Entwicklung einer der interessanten Metzgereien der Stadt. Seit einigen Jahren widmen sich Enthusiasten der Fleischproduktion und –verarbeitung in der Markthalle Neun dem Thema. Ihre Produkte beziehen sie beispielsweise von der Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Dort werden ausschließlich Tiere der alten Rasse Schwäbisch-Hällisches Landschwein gehalten. Laut Website haben diese Tiere hundert Mal mehr Auslauffläche als Bioschweine, fressen Futter aus der Region und im Herbst Eicheln. Auch bei Geflügel, Rind, Lamm und Wild achten die Betreiber auf Qualität.
Auf der Karte finden sich Starter wie „Opas Leberwurststulle“, sieben Euro, Hauptgerichte wie trocken im Schauschrank gereiftes Rindersteak, 20 Euro, und ausgefallene Burger, etwa vom gezupften Eisbeinfleisch, mit Erbsenpüree, acht Euro. Genauso bodenständig wie das kulinarische Konzept ist die Einrichtung des 30-Sitzplätze-Lokals. Rustikale Holzmöbel, im Winter mit Fellunterlage auf den Bänken. Zu trinken gibt es ein eigens von der Handwerksbrauerei Heidenpeters gebrautes Hausbier, 3,50 Euro für 0,3 l. So bleibt man mit den 16 Euro für das Schweinesteak noch unter unserem Rubrik-Limit und erlebt kulinarischen Hochgenuss.
Einziger Wermutstropfen ist die Schwierigkeit zu reservieren. Das funktioniert nur schriftlich über die Internetseite.
Kumpel & Keule, Skalitzer Str. 97, kein Tel., Di.–Sbd. 17–22 Uhr, kumpelundkeule.de