„Das kulinarische Konzept im „Leibhaftig“ wird von einem Kollegen „Bapas“ genannt. Ein treffender Name, denn Restaurantchef Marcus Wanke und seine Frau Ilona haben sich auf bayerische Tapas spezialisiert. Da Wanke Ingenieur für Brauwesen ist, wird zum Essen das Bier des Hauses serviert. Das unfiltierte Wanke Bräu stammt allerdings nicht als Bayern, sondern aus dem Spreewald. In dem kleinen Souterrain-Restaurant, das an eine moderne bayerische Wirtschaft erinnert, kann man auch darüber hinaus etwas zum Thema Bier lernen. Ein großes Wandbild zeigt, wie Mälzereien und Brauereien funktionieren.
Um die 20 bayerische Tapas stehen auf der Karte. Mit dabei sind bekannte Schmankerln wie Spinatknödel, Obazda, Leberkäse, Weißwurst und Wurstsalat. Aber auch Unbekanntes wie Dattelhappen, Tafelspitz-Carpaccio oder Gurkensalat mit Ziegenfrischkäse kann man hier essen.
Breznknödel-Carpaccio, vorab Bio-Brot
Preislich liegen die kleinen Gerichte zwischen 1,90 und 7,90 Euro. Auf der Tageskarte macht der „Fleischklops mit Kartoffelsalat“ (7,90 Euro) Appetit. Zuvor wird das Breznknödel-Carpaccio mit Zwiebelvinaigrette (3,90 Euro) bestellt.
Das Besteck steht im Bierkrug auf dem Tisch, vorweg gibt es einen Korb mit Bio-Brot. Hübsch angerichtet kommen die beiden Gerichte auf den Tisch – dass der Koch ein Faible für Radieschen in Würfelform hat, ist dabei unübersehbar. Das Essen ist solide zubereitet, die sind Portionen groß genug, um satt zu werden. Hätten die Service-Mitarbeiter nicht allzu forsch versucht, den Holzteller mit dem Boulettchen abzuräumen, bevor noch der letzte Krümel verzehrt werden konnte, gäbe es für das Gasthaus glatt einen Punkt mehr.
Leibhaftig, Metzerstr. 30, Prenzlauer Berg, Tel. 54 81 50 39, www.leibhaftig.com, Mo.–Sbd. 18–24 Uhr