Berlin. Die erste Fahrt findet nächsten Sonntag (26. November) statt. Am Mittwoch will der Verein Historische S-Bahn den Ticketverkauf starten.
Nun ist es offiziell. Am kommenden Sonntag wird erstmals nach 15 Jahren Pause wieder ein weihnachtlich geschmückter Zug der Berliner S-Bahn durch die Stadt rollen. Dem Verein Historische S-Bahn ist es gelungen, zwei seiner Oldtimer-Züge so weit instand zu setzen, dass sie wieder im öffentlichen Schienennetz unterwegs sein dürfen. Die Premierenfahrt am 26. November ist noch den Mitgliedern des Vereins Historische S-Bahn und Ehrengästen vorbehalten, die das Ereignis mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit und ihren Spenden möglich gemacht haben.
Ab voraussichtlich Mittwoch, 22. November, haben dann aber alle Interessierten die Möglichkeit, Tickets für die an den vier Adventswochenenden im Dezember geplanten Rundfahrten zu erwerben. Der Verkauf wird über die Webseite des Vereins (www.hisb.de) und über das Ticketportal Reservix erfolgen.
Nach Angaben des Vereins kostet das Ticket für Kinder im Alter von drei bis 13 Jahren 7 Euro, jüngere Kinder fahren kostenlos mit. Erwachsene müssen tiefer in die Tasche greifen: Ein Ticket für die Mitfahrt in einem Wagen der 3. Klasse mit ihren legendären Holzbänken kostet demnach 21 Euro, wer in der 2. Klasse auf Stoffpolstern sitzen will, muss 28 Euro einkalkulieren. Die Preise liegen deutlich über dem Niveau von 2008, als zum vorerst letzten Mal ein Weihnachtszug der S-Bahn in der Stadt unterwegs war. Damals allerdings noch in Regie der Bahntochter S-Bahn Berlin GmbH, die das Event größtenteils aus dem eigenen Werbeetat finanzierte.
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Weihnachtszug der S-Bahn Berlin: Lokführer und Schaffner arbeiten ehrenamtlich
Inzwischen aber ist die Verantwortung komplett auf den ehrenamtlich arbeitenden Verein Historische S-Bahn mit seinen 200 Mitgliedern übergegangen, der inzwischen auch als Eisenbahnverkehrsunternehmen fungiert – mit allen Rechten und Pflichten. So müssen die Nutzung der Schienenwege und jeder Halt an einem Bahnhof wie bei einer regulären S-Bahn-Fahrt bezahlt werden. Lokführer und Schaffner, die am vergangenen Wochenende ihre Schulung erhielten, arbeiten hingegen unentgeltlich.

„Die Fahrpreise orientieren sich an vergleichbaren touristischen Angeboten“, argumentiert der Verein und verweist zudem auf die Kosten für die Instandhaltung seiner historischen Fahrzeuge. Und die sind immens: Allein für die vier Wagen, die an den kommenden Wochenenden als Weihnachtszug unterwegs sein werden, musste der Verein trotz unzähliger ehrenamtlicher Handwerkerstunden mehr als eine Million Euro aufbringen, damit diese wieder für Fahrten mit Fahrgästen fit gemacht werden konnten. Größte Hürde war dabei die sogenannte Hauptuntersuchung, der TÜV der Eisenbahn, bei der alle betriebsrelevanten Teile komplett auseinander gebaut, saniert und teilweise erneuert werden müssen. Die letzten Arbeiten dafür konnten erst im Oktober abgeschlossen werden.
Sitze mit Plüschpolster
Der Weihnachtszug besteht aus einer ganz besonderen Kombination. Das ist zum einen der ET/EB 167 006. Der 1938 in Dienst gestellte Viertelzug, wie die aus zwei Wagen bestehende kleinste S-Bahn-Einheit von Eisenbahnern genannt wird, verrichtete viele Jahrzehnte seinen Dienst bei der Berliner S-Bahn, bis er 1991 außer Dienst gestellt wurde.
Diese Einheit aus Triebwagen und Beiwagen gehört heute zu den Schmuckstücken der inzwischen in Erkner beheimateten Sammlung historischer S-Bahnen, wurde sie doch bei einer aufwendigen Restaurierung in den Jahren 2000 bis 2002 in den Auslieferungszustand von 1938 versetzt. In dieser Zeit hatte die S-Bahn noch unterschiedliche Beförderungsklassen. Während der Wagen der 2. Klasse über hellbraune Plüschpolster, filigrane Gepäcknetze und Wände mit edlem Mahagoni-Furnier verfügten, mussten Fahrgäste in der 3. Klasse auf rustikalen Holzbänken Platz nehmen. Die ergonomisch geformten Sitze aus Eschenholz wurden aber von vielen Nutzern als durchaus bequem empfunden und sind noch heute als Requisite in so mancher Berliner Kneipe zu finden.
Der zweite Teil des Weihnachtszuges ist ein sogenannter „Stadtbahner“. Die Kombination aus Trieb- und Steuerwagen mit der Nummerierung 475/875 605 gehört zu den fast 1300 Wagen, die zwischen 1927 und 1932 für den damals rasant im Aufschwung befindlichen elektrifizierten Schnellbahnverkehr in der Hauptstadt in Rekordtempo gebaut wurden. Der Zug fuhr bis 1997, also fast 70 Jahre lang, im regulären Betrieb. Seine Besonderheit: Er gehörte zu den S-Bahnen, die 1984 nach einem Vertrag mit der DDR-Reichsbahn an die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) im Westteil der Stadt übergeben und anschließend von der legendären Waggon-Union grundlegend modernisiert wurden.
Fahrten an allen Adventswochenenden
Start- und Zielbahnhof des diesjährigen S-Bahn-Weihnachtszuges ist Grünau. Von dort aus sollen die Fahrten über Neukölln und Südkreuz bis nach Charlottenburg und auf der Ringbahn wieder zurückführen. Geplant sind je zwei Touren sonnabends und sonntags. Der Verein hat bereits einen vorläufigen Fahrplan auf seiner Webseite veröffentlicht.
Demnach ist die Abfahrt in Grünau am 2. und 9. Dezember um 13.10 sowie um 15.50 Uhr geplant, die Ankunft wird für 15.15 und 17.55 Uhr erwartet. An den anderen Tagen soll es um 13.30 beziehungsweise 15.50 Uhr losgehen. Anders als bei früheren Fahrten ist in den Zügen „eine kleine Bewirtung mit Getränken und süßen Leckereinen“ geplant. Allerdings: Eine Toilette befindet sich – wie in allen anderen Berliner S-Bahn-Zügen auch – nicht an Bord.
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Weihnachtsmärkte 2023 Berlin: Termine und Öffnungszeiten auf einen Blick
Weihnachtsmarkt | Termine | Öffnungszeiten |
Weihnachtsmarkt Potsdamer Platz 2023 | Winterwelt bis 1.1., Weihnachtsmarkt 27.11. bis 26.12. | Winterwelt 11-22 Uhr, Weihnachtsmarkt 10-22 Uhr |
Weihnachtsmarkt Alexanderplatz 2023 | bis 26.12. | tägl. 10-22 Uhr, am 24./25.12. bis 16 Uhr |
Weihnachts-Rummel Landsberger Allee 2023 | bis 30.12. | Mo.-Do. 14 -21.30 Uhr, Fr./Sa. 13-23 Uhr, So. 12-21 Uhr 24.12. geschlossen |
Weihnachtsmarkt RAW-Gelände 2023 | bis 22.12. | Mo.-Fr. 15-22 Uhr, Sa./So. 12-22 Uhr |
Weihnachtsmarkt Rotes Rathaus 2023 | bis 7.1. | Mo.-Fr. 12-22 Uhr, Sa./So. 11-22 Uhr, 25. und 26.12. 11-21 Uhr, 24.12. geschlossen |
Weihnachtsmarkt Bebelplatz 2023Weihnachtsmarkt Bebelplatz 2023 | bis 31.12. | tgl. 12-22 Uhr, Fr./Sa. bis 23 Uhr, 24.12. 12-18 Uhr, 31.12. 19 -1 Uhr |
Weihnachtsmarkt Gedächtniskirche 2023 | bis 7.1. | So.-Do. 11-21 Uhr, Fr./Sa. 11-22 Uhr, 24.12. 11-14 Uhr, 25./26.12. 13-21 Uhr, 31.12. 11-20 Uhr, 1.1. 13-21 Uhr |
Weihnachtsmarkt Schloss Charlottenburg 2023 | bis 31.12. | tgl. 12-22 Uhr |
Weihnachtsmarkt Lucia Kulturbrauerei 2023 | bis 22.12. | Mo.-Fr. 15 -22 Uhr, Sa./So. 13-22 Uhr |
Weihnachtsmarkt Altstadt Spandau 2023 | bis 23.12. | So.-Do. 11-20 Uhr, Fr./Sa. 11-22 Uhr |
Weihnachtsmarkt Schloss Britz 2023 | 8. bis 10.12. 15. bis 17.12. | Fr. 14-21 Uhr, Sa./So. 11-21 Uhr |
Weihnachtsmarkt Alt-Rixdorf 2023 | 8. bis 10.12. | Fr. 17-21 Uhr, Sa. 14-21 Uhr, So. 14-20 Uhr |
Heissa Holzmarkt 2023 | bis 23.12. | Do./Fr. 16-22 Uhr, Sa./So. 14-22 Uhr Mo.-Mi. geschlossen |
Weihnachtsmarkt Zehlendorf 2023 | bis 30.12. | So.- Do. 11-21 Uhr, Fr./Sa. 11-22 Uhr, 24.12. 11-16 Uhr, 25./26.12. 11-20 Uhr |
Weihnachtsmarkt Domäne Dahlem 2023 | 8./9./10.12. 15./16./17.12. | Fr. 14-20 Uhr, Sa./So. 11-20 Uhr |
Weihnachtsmarkt in den Späth'schen Baumschulen | 9./10.12 16./17.12. | Sa./So. 11-20 Uhr |
Weihnachtsmarkt am Humboldt Forum 2023 | bis 7.1. | tägl. 11-22 Uhr, 24.12. geschlossen |
Weihnachten in Karls Erdbeerhof bei Berlin | bis 7.1. | tägl. 8 bis 18 Uhr, 25./26.12. 8-19 Uhr, 31.12. 8-17 Uhr, 1.1. 10-19 Uhr |