Berlin. Kurden-Demo, Palästina-Protest, Fußball-Länderspiel: Berlins Polizei ist am Samstag im Großeinsatz. Nachrichten zur Lage im Newsblog.
4000 Menschen haben in Berlin für Palästina und gegen die Angriffe Israels im Gazastreifen demonstriert. Ebenfalls am Samstag protestierten Tausende Kurden in Berlin gegen das Verbot der kurdischen Arbeiterpartei PKK – alle Details dazu hier. Am Abend kam es zu einem Marsch türkischer Fußball-Fans zum Olympiastadion, wo die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf die Türkei trifft. Die wichtigsten Nachrichten zu den Demos lesen Sie in diesem Newsblog.
Fanmarsch in Berlin: Türkische Fans zünden immer wieder Pyrotechnik
19.11 Uhr: Der Fanmarsch türkischer Anhänger ist beendet. Die Polizei lässt die Teilnehmer nun in einzelnen Gruppen in Richtung Stadion. Vereinzelt wird immer wieder Pyrotechnik gezündet, auch kleine Feuerwerksraketen steigen auf. Insgesamt verlief der Fanmarsch weitestgehend störungsfrei.
Demo-Großeinsatz der Polizei: „Länderspiel wird eine Herausforderung“
18.21 Uhr: „Man kann bis hierhin festhalten, dass die Kolleginnen und Kollegen sowohl den gestrigen Erdogan-Besuch als auch den heutigen brisanten Demotag ziemlich geräuschlos über die Bühne gebracht haben“, sagt Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP). „Das Länderspiel wird mit allem drumherum noch einmal eine Herausforderung, aber die Polizei Berlin ist einsatzerfahren genug und wird auch hier die richtigen Antworten finden.“
Berliner Polizei: Palästina-Demo „zum Teil auch aggressiv“
18.10 Uhr: Mehrere Tausend Menschen haben in Berlin gegen das Verbot der kurdischen Arbeiterpartei PKK und gegen die Angriffe Israels im Gazastreifen demonstriert. Die nach Angaben der Berliner Polizei rund 4000 Teilnehmer der propalästinensischen Demonstration zogen am Samstagnachmittag vom Invalidenpark nahe dem Hauptbahnhof in Richtung Großer Stern im Stadtteil Tiergarten. Zahlreiche Demonstranten trugen Palästinafahnen in den Farben Schwarz, Weiß, Rot und Grün. Viele Menschen riefen „Freiheit für Gaza“ und „Freiheit für Palästina“, aber auch „Deutschland finanziert, Israel bombardiert“ sowie „Stoppt den Völkermord“.

Der Veranstalter gab vom Lautsprecherwagen aus bekannt: „Wir sind keine Unterstützer von Terrororganisationen und unterstützen auch nicht die Morde in Israel.“ Von der Polizei waren jegliche Aufrufe zu Gewalt untersagt worden, genau wie das Werben für mehrere palästinensische Organisationen, unter anderem für die islamistische Hamas. Obwohl sie als Schweigemarsch angekündigt war, wurde die Demonstration sehr laut und zum Teil auch aggressiv. Vor Filialen amerikanischer Fastfood– oder Café-Ketten entlang der Strecke gab es Pfeifkonzerte. Die Polizei wies den Veranstalter mehrfach darauf hin, die Teilnehmer aufzufordern, verbotene Parolen zu unterlassen.
Fanmarsch in Berlin: Polizei setzt türkische Fans kurzzeitig fest

18.04 Uhr: Kurz nach dem Start des Fanmarschs zünden einige türkische Anhänger im Block Pyrotechnik – obwohl das vonseiten der Polizei verboten ist. Daraufhin setzt sie Polizei den Aufmarsch zunächst fest. Erst als die Feuer aus sind, geht es weiter.
Deutschland-Länderspiel gegen die Türkei: Fanmarsch gestartet

17.43 Uhr: Weiterer Großeinsatz für die Polizei: Am Theodor-Heuss-Platz haben sich am frühen Abend zahlreiche türkische Anhänger zu einem Fanmarsch in Richtung Olympiastadion versammelt. Als der Veranstalter des Fanmarsch darauf aufmerksam macht, dass Pyrotechnik verboten ist, kommt es zu Buhrufen vonseiten der Teilnehmer.
Lesen Sie auch: Deutschland gegen die Türkei: Das politische Spiel
Bengalisches Feuer gezündet – Polizei mit erster Festnahme

16.20 Uhr: Kurz vor der Weidendammer Brücke zünden Teilnehmer der Demonstration ein bengalisches Feuer. Wenige Meter dahinter nimmt die Polizei den Mann fest, um die Personalien festzustellen.
Berliner Polizei geht von 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus
16.11 Uhr: Mittlerweile ist die Demonstration auf der Friedrichstraße angelangt. Ein Polizeisprecher nennt bislang rund 2500 Teilnehmer bei dieser pro-palästinensischen Demonstration. Auch sei der Verlauf der Versammlung nach bisherigen Erkenntnissen ruhig. Es seien noch keine strafrechtlich relevanten Vorkommnisse gemeldet worden, so der Sprecher der Berliner Polizei.
Kleine Kinder skandieren „Free Free Palestine“
15.33 Uhr: Der Demonstrationszug setzt sich nun in Richtung Nordbahnhof in Bewegung. „In Gaza fließt mehr Blut als Wasser“ steht auf einem der zahlreichen Schilder, die Demonstranten zwischen Palästina- und einigen Türkei-Flaggen hochhalten. Manche Eltern bringen ihre kleinen Kinder auf die Demonstration mit – sind sind kaum älter als fünf Jahre alt. Ein Kind ruft immer wieder „Free Free Palestine“; Teilnehmer stimmen daraufhin in die Parole ein.
Einschüchterungen am Rande der Demo – „Die Situation war bedrohlich“
15.21 Uhr: Während einer kurzen Redepause ruft ein Passant „Fick dich“ in Richtung der Versammlung. Daraufhin gehen drei Männer aus der Demonstration auf den Mann zu, kreisen ihn ein und bedrohen ihn. Nachdem sie sagen, wenn er nicht gehe, gebe es Ärger, lassen sie von ihm ab. Der Passant wirkt danach aufgelöst, sagt unserer Redaktion: „Die Situation war bedrohlich.“ Die Polizei schaut lediglich zu.
Demonstranten versammeln sich am Invalidenpark in Berlin

15.05 Uhr: Mehrere Hundert pro-palästinensische Demonstranten haben sich im Invalidenpark versammelt. Sie wollen von dort durch den Großen Tiergarten bis zur Hofjägerallee laufen. Ein Redner auf der Bühne ruft die Teilnehmer der Versammlung dazu auf, nicht mit Medien wie der „Bild“-Zeitung oder dem „Spiegel“ zu sprechen. Auch richtigen sich die Sprechchöre der Teilnehmer teilweise gegen die Bundesrepublik und Israel. „Deutschland finanziert, Israel bombardiert“, rufen sie.
Bilder von der Pro-Palästina-Demo
- Aktuelles: Aktuelle Nachrichten aus Israel und Gaza lesen Sie in unserem Newsblog
- Drohende Eskalation: Angriff auf US-Kriegsschiff und Handelsschiffe im Roten Meer
- Nahost: Israelischer Zivilist offenbar von Soldat erschossen
- Masala-Interview: „Kämpfen bedeutet für Hamas, im Spiel zu bleiben“
- „Jeden Eliminieren“:Was rechte israelische Politiker für den Gazastreifen fordern
juwue/cha/bee