Berlin. Am Abend vor dem Besuch von Erdogan fand eine propalästinensische Demo statt. Es waren „Free Palestine“-Rufe zu hören.

Hunderte Menschen sind am Donnerstagabend zu einer propalästinensischen Demonstration in Kreuzberg gekommen. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl zunächst auf rund 600, wie eine Polizeisprecherin sagte. Der Abend verlief demnach zunächst ohne Zwischenfälle. Einige Teilnehmer trugen Palästina-Flaggen, zudem waren „Free Palestine“-Rufe zu hören. Die Demonstration begann am Oranienplatz und sollte bis nach Neukölln ziehen.

Aus der Menschenmasse stach ein kleines Kind hervor, das auf Schultern getragen wurde. Berichten zufolge soll es Parolen skandiert und teilweise als Vorsänger fungiert haben.

Berlin-Kreuzberg-Neukölln: Palästinenser-Demonstration endet am Hermannplatz
Berlin-Kreuzberg-Neukölln: Palästinenser-Demonstration endet am Hermannplatz © Pudwell | Morris Pudwell

Die Polizei in Berlin stellt sich am Wochenende auf mehrere Demonstrationen ein. Geschützt von einem Großaufgebot der Polizei wird am Freitag außerdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in Deutschland erwartet.

Nahost-Konflikt: Diese Vorfälle gab es am Mittwoch in Berlin

Unterdessen teilte die Polizei am Donnerstag mit, welche Vorfälle es am Mittwoch in der Hauptstadt im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt gab. Demnach sahen Einsatzkräfte am Nachmittag in Neukölln im Bereich des Hermannplatzes einen 57-jährigen Mann, der Flyer mit Bezug zu Israel verteilte. Die Einsatzkräfte stellten die Personalien des Mannes fest und leiteten ein Verfahren wegen des Verdacht des Verstoßes gegen das Pressegesetz ein.

In der Buckower Chaussee sowie in der näheren Umgebung wurden gegen 20.40 Uhr Plakate mit Nahostbezug angebracht. Polizisten nahmen zwei Männer im Alter von 35 und 36 Jahren fest. Insgesamt wurden 64 Plakate festgestellt und beschlagnahmt. Die beiden Männer wurden zur erkennungsdienstlichen Behandlung in einen Polizeigewahrsam gebracht und dort wieder entlassen.

Darüber hinaus kam es im Stadtgebiet zu diversen Sachbeschädigungen durch Farbschmierereien mit Bezug zum Nahost-Konflikt. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen zu diesen Feststellungen übernommen. dpa/JP