Berlin. Festliches Dinner mit viel Prominenz zum 260. Geburtstag der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Tiergarten

Preußens König hätte seine Freude an der langen festlichen Tafel gehabt: 80 Gäste feierten am Dienstagabend auf Einladung von Jörg Woltmann den 260. Geburtstag der von Friedrich dem Großen gegründeten Königlichen Porzellan-Manufaktur. Der Dresscode für das Dinner in der großen Ringkammerofenhalle von KPM in Tiergarten lautete „elegantes weiß“, als Hommage an das weiße Gold, wie Porzellan auch genannt wird.

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„Für die Herren waren auch helle Jacketts in Ordnung“, sagte KPM-Geschäftsführerin Martina Hacker. Auch die Tischordnung war etwas Besonderes: Die Damen saßen auf der einen, die Herren auf der anderen Seite.

Ganz in weiß kam Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU). „Es ist mir eine Ehre, hier zu sein. Es gibt nicht viele Unternehmen, die eine so lange Tradition und so eine tiefe Verbundenheit mit der Stadt haben“, sagte er.

Jörg Woltmann hat die KPM gerettet

Ladies in weiß: Franziska Giffey (r.) mit Petra Muschiol, die eine Vase ersteigerte.
Ladies in weiß: Franziska Giffey (r.) mit Petra Muschiol, die eine Vase ersteigerte. © Petra Götze

Dass diese Tradition fortbesteht, ist Jörg Woltmann zu danken. 2004 stand die KPM, damals im Besitz des Landes Berlin, vor der Insolvenz. Der Senat entschied, das Unternehmen zu privatisieren. Bevor ein asiatischer Investor den Zuschlag erhielt, entschloss sich Woltmann, die Porzellanmanufaktur zu kaufen, trotz Millionenverlusten.

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„Ich bin nicht weit von hier in Moabit geboren. Als Berliner wollte ich dieses Kulturgut für die Stadt erhalten. Und ich bin sehr stolz darauf, was die 220 Mitarbeiter hier leisten“, sagte Woltmann in seiner Rede. Vor dem Dinner konnten die Gäste, darunter Kunst-Mäzenin Alexandra Oetker, Hotelier Stefan Athmann mit Frau Carola, Berlins Ex-Regierender Bürgermeister Michael Müller und Börsen-Expertin Carola Ferstl einer Porzellanmalerin bei der Arbeit zuschauen.

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Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey war beeindruckt: „KPM steht für Tradition und Moderne, für das Geschick des Handwerks und für eine unglaubliche künstlerische Qualität. Man kann Jörg Woltmann nicht genug dafür danken, dass er das für Berlin erhalten hat.“

Stiftung soll das Erbe der KPM bewahren

Um den Fortbestand der kostbaren Porzellanformen und des Archivs der KPM zu sichern, wurde neben dem Geschäftsbetrieb 2017 die Stiftung Königliche Porzellan-Manufaktur zu Berlin gegründet. Nach dem Hauptgang versteigerte Auktionator Kilian Jay von Seldenick zugunsten der Stiftung gewohnt unterhaltsam zwei KPM-Vasen und eine Büste von Friedrich dem Großen – in pink. Dem Alten Fritz hätte sie wohl gefallen.