Frauen in Unternehmen

Berlin will Gründerinnen gezielter fördern

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Jana Treffler
Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey sieht in der zusätzlichen Förderung einen Vorteil für den Wirtschaftsstandort Berlin.

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey sieht in der zusätzlichen Förderung einen Vorteil für den Wirtschaftsstandort Berlin.

Foto: Britta Pedersen / dpa

Die Wirtschaftssenatsverwaltung stockt den speziellen Bonus für Jungunternehmerinnen deutlich auf.

Berlin. Nach wie vor sind Frauen bei den Unternehmensgründungen unterrepräsentiert: Nur ein Drittel der neuen Unternehmen wird von einer Frau gegründet. Um Gründerinnen gezielter zu fördern, soll es in Berlin zukünftig einen in größerem Umfang als bisher einen Bonus für sie geben. Der GründerinnenBONUS ergänzt seit vergangenem Jahr das allen zur Verfügung stehende Programm GründungsBONUS. Neue Anträge können ab dem 25. September gestellt werden. Das teilte die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe am Montag mit.

Der GründungsBONUS kann als Zuschuss in einer Höhe bis zu 50.000 Euro beantragt werden. Frauen, die diese Förderung erhalten, können fortan mit dem GründerinnenBONUS eine zusätzliche Förderung in Höhe von 10.000 Euro beantragen. Informationen zur Antragsstellung finden sich auf der Webseite der Wirtschaftssenatsverwaltung.

Eine Million jährlich für Gründerinnen-Förderung

2023 standen 500.000 Euro für den GründerinnenBONUS zur Verfügung. Diese Summe soll im noch abschließend zu verhandelnden und vom Abgeordnetenhaus abzusegnenden Doppelhaushalt 2024/2025 auf jährlich eine Million Euro aufgestockt werden.

Der GründerinnenBONUS ist mit anderen Maßnahmen Teil eines Chancenfonds. Als weitere Instrumente zur Förderung von Frauen bei Gründungen nennt die Senatsverwaltung für Wirtschaft eine erhöhte Meistergründungsprämie in Höhe von 5000 Euro. Sie soll Frauen zugute kommen, die in unterrepräsentierten Gewerken tätig sind und die Standardprämie von 10.000 Euro erhalten haben.

Sechsmonatiges Gründerinnen-Stipendium

Ein bereits bestehendes Stipendium für Gründerinnen bietet Frauen, die ein Unternehmen aufbauen wollen ein sechsmonatiges Stipendium von 2.200 Euro pro Monat und einem Vollzeit-Programm aus Coaching und Prozessbegleitung. Das Programm wird vom Startup-Inkubator GRACE durchgeführt und mit einer Million Euro von der Senatsverwaltung finanziert. Anträge sind im laufenden Jahr noch bis zum 24. September möglich.

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Zudem stehen Gründerinnen laut Senatsverwaltung bereits jetzt Beratungs- und Coaching-Angebote der Gründerinnenzentrale zur Verfügung sowie ein regelmäßiger „Gründerinnen-Roundtable“ der Wirtschaftsverwaltung mit Akteurinnen aus dem „Start-Up-Ökosystem“.

Wirtschaftsstandort Berlin soll von Frauen-Förderung profitieren

„Wir wollen und brauchen mehr Frauen in der Wirtschaft, in allen Funktionen und auf allen Etagen in den Unternehmen. „Das fängt bei Unternehmensgründungen und Start-Ups an“, erklärt Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) in einer Mitteilung am Montag. Berlin schneide zwar im bundesweiten Vergleich gut ab, doch stehe weiterhin nur hinter einer von fünf Start-Up-Gründungen eine Frau.

Dass alle Potenziale und Talente voll ausgeschöpft werden, sei essenziell für den Wirtschaftsstandort Berlin. Mit dem Chancenfonds wolle man strukturelle Nachteile für Gründerinnen überwinden und so mehr Frauen zur Gründung ermutigen. Davon erhofft sich Giffey „eine Signalwirkung über Berlin hinaus, wenn die Start-Up-Hauptstadt ganz bewusst auf Diversität und Female Entrepreneurship als Stärke ihres Ökosystems setzt“.

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