Berlin. In der Shoppingmall Alexa wurden am Montag die Finalisten des 9. Plakatwettbewerbs von wirBerlin ausgezeichnet. Dann tauchte ein Youtube-Star auf.
Am Ende war es einfach zu viel für Elsa. Da stand die zwölf Jahre alte Schülerin der Stechlinsee-Grundschule in Tempelhof-Schöneberg vor ihrem Siegerplakat, das, größer noch als sie selbst ist, in einem gläsernen Aufsteller der Wall GmbH hing. Vor ihr ihre Klassenkameraden, die sie mit lauten „Elsa, Elsa-Rufen“ feierten. Neben ihr Wall-Geschäftsführer Patrick Möller und wirBerlin-Intiatorin Beate Ernst. Da stand Elsa also und konnte nicht anders, als zu weinen.

Kurz zuvor hatte das Mädchen den 9. Plakatwettbewerb des Vereins wirBerlin gewonnen. Mehr als 3200 Schüler und Schülerinnen hatten in diesem Jahr insgesamt 2612 Plakate zum Thema „Natur in deiner Stadt: Wir pflanzen die Zukunft“ eingereicht. 90 Berliner Schulen, Kinderfreizeiteinrichtungen, Kitas und Vereine hatten sich beteiligt. Am Montag wurden die acht Finalisten im Einkaufszentrum Alexa in Mitte ausgezeichnet.
Influencer lässt Kinder staunen
.„Kinder haben so viel zu sagen“ – der Wettbewerb sei eine Möglichkeit, dass sie gehört werden, sagte Beate Ernst, Schirmherrin des Wettbewerbs. Die Jury habe schlaflose Nächte gehabt, ergänzte Projektleiterin und Geschäftsführerin von wirBerlin, Anne Sebald. Angesichts der vielen kreativen und liebevoll ausgestalteten Arbeiten kein Wunder. Die Umweltbildung von Kindesbeinen an sei extrem wichtig, lobte Umweltsenatorin Manja Schreiner (CDU), den Wettbewerb.
Alle fieberten mit, die Spannung wurde von Preis zu Preis größer. Dann aber wurde das Staunen noch größer und erfasste mehr und mehr Kinder. Irgendwann drehten sich alle von der Bühne weg, und starrten nach oben auf die Galerie. Dort stand ein unscheinbarer Mann, rote Locken, Anfang 20. Kaum einer der Erwachsenen kannte ihn – für die Kinder aber ist er ein Star: Influencer und Freestyle-Fußballer Jannik Freestyle, mit bürgerlichem Namen Jannik Singpiel, geboren in Gießen. 137.000 Follower auf Instagram, mehr als 500.000 Abonnenten auf Youtube. Freestyle tourt durch Deutschland und zeigt an Schulen und im Internet seine Tricks, trifft Thomas Müller und Toni Kroos. Die ersten Kinder vor Bühne sprangen auf, dann immer mehr, kurz herrschte Verwirrung. Beate Ernst freute sich sichtlich: Das war noch mal ein kleines Extra.
Morgenpost verleiht Sonderpreis an Reinickendorfer Schule
Kurz darauf ging es weiter. Preise gingen letztlich an Noa und Hannah des Heinz-Berggruen-Gymnasiums (Charlottenburg-Wilmersdorf), an Pepa vom Albrecht-Dürer-Gymnasiums (Neukölln), Levi, Anton und Madelief von der Comenius-Schule (Charlottenburg-Wilmersdorf), Selma und Willow von der Stechlinsee-Grundschule (Tempelhof-Schöneberg) und an Helene von der Wald-Grundschule (Charlottenburg-Wilmersdorf).
Die Berliner Morgenpost vergab einen Sonderpreis an Luzola, Lou, Justus und Moritz von der Otfried-Preußler-Schule (Reinickendorf), die mit ihrer Lebenskundelehrerin Steffi Heidler zum ersten Mal an dem Wettbewerb teilnahmen. „Wir alle hatten die Idee zu dem Bild, wir wollten zwei Seiten zeigen“, erklärte Lou (11). Die Kinder seien sofort Feuer und Flamme gewesen, freute sich auch Lehrerin Heidler. Lange vor Ostern hatten sie – wie die anderen Schüler auch – mit der Vorbereitung begonnen und seitdem jede Woche beharrlich an ihrem Projekt gearbeitet.
Siegerplakat wird an 1750 Stellen in der Stadt gezeigt
Bis zum 22. Juli sind nun 150 ausgewählte Arbeiten im Erdgeschoss der Shoppingmall zu sehen. Die Besucher können für ihr Lieblingsplakat im Internet über pollunit.com/polls/plakatwettbewerb2023_publikumsliebling abstimmen. Elsa wird nun sogar eine noch viel größere Ehre zuteil: Ihr Bild wird ab diesem Dienstag auf 750 analogen und fast 1000 digitalen Flächen der Wall GmbH zu sehen sein.

hed